MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatz beendet

Das letzte Mali-Einsatzkontingent der Bundeswehr ist zurück in Deutschland

Das letzte Mali-Einsatzkontingent der Bundeswehr ist zurück in Deutschland

Datum:
Ort:
Wunstorf
Lesedauer:
4 MIN

Die Bundeswehr hat ihren Auslandseinsatz für die Vereinten Nationen in Mali nach zehn Jahren beendet. Die letzten deutschen Blauhelme landeten am 15. Dezember auf dem Fliegerhorst Wunstorf. Verteidigungsminister Boris Pistorius würdigte ihre Leistungen bei einem Appell. Danach feierten die Mali-Rückkehrer ihre sichere Heimkehr mit Familien, Freunden und im Kameradenkreis.

angetretene Soldatinnen und Soldaten mit hellblauem Barett vor einem Militärflugzeug

Nach und nach hat die Bundeswehr Material und Gerät nach Deutschland zurück gebracht. Nun sind die Soldatinnen und Soldaten, die den Abbau im Feldlager organisierten, auch wieder daheim.

Bundeswehr/Rolf Klatt

Am Dienstag im malischen Camp Castor hatten sie noch 30 Grad und Sonne, jetzt stehen sie bei sechs Grad und tief hängenden Wolken auf dem Rollfeld des Fliegerhorsts Wunstorf in Niedersachsen. Das Winterwetter macht den Soldatinnen und Soldaten des letzten deutschen MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzkontingents nichts aus – sie sind einfach nur froh, wieder sicher zu Hause zu sein.

Anstrengende Monate liegen hinter ihnen. Als Angehörige des letzten deutschen Einsatzkontingents in Mali hatten sie den Auftrag, die geordnete Rückverlegung der deutschen MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Truppen nach Deutschland abzuschließen. Das Bundeswehr-Feldlager Camp Castor wurde zurückgebaut, Fahrzeuge und Wehrmaterial zurück nach Deutschland gebracht. Erst nachdem das Feldlager am Dienstag an die malische Regierung übergeben worden war, machten sich die letzten Soldatinnen und Soldaten auf den Heimweg nach Deutschland.

MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali bald Geschichte

Drei Tage dauerte die Rückreise insgesamt. Am Freitagnachmittag um 15 Uhr landen schließlich drei Transportflugzeuge der Luftwaffe nacheinander auf dem Rollfeld des Militärflughafens westlich von Hannover. Über die Heckrampen klettern 142 Soldatinnen und Soldaten aus den Maschinen. Erschöpft, aber glücklich.

Als erster Soldat verlässt Oberst Heiko Bohnsack die Maschine, der Führer des Einsatzkontingents. Neun Monate lang trug er in Mali die Verantwortung für mehrere hundert Kameradinnen und Kameraden. Alle von ihnen brachte er wieder sicher nach Hause zurück. Verteidigungsminister Boris Pistorius und der Generalinspekteur, General Carsten Breuer, begrüßen Bohnsack mit einem festen Händedruck.

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Soldatinnen und Soldaten aus dem malischen Gao kehren nach Hause zurück. Sie werden von Familie, Freunden und auch von Vertretern der Politik empfangen. Der Einsatz ist damit endgültig beendet.

Fast zehn Jahre lang leistete die Bundeswehr ihren Beitrag zur UNUnited Nations-Stabilisierungsmission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Mali – einem der gefährlichsten Blauhelmeinsätze der jüngsten Vergangenheit. Außerdem hatten sich die deutschen Streitkräfte bis Mai 2023 in der europäischen Trainingsmission EUTMEuropean Union Training Mission zur Ausbildung malischer Sicherheitskräfte engagiert. Nachdem die Zusammenarbeit mit der Regierung des Krisenstaates immer schwieriger geworden war, wurde der Abzug beschlossen. Auch MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali selbst ist bald Geschichte: Am 31. Dezember läuft das UNUnited Nations-Mandat für diesen Einsatz aus.

Während mehr und mehr Soldatinnen und Soldaten aus den Flugzeugen steigen und in einer geordneten Reihe über den Flugplatz gehen, spielt das Heeresmusikkorps aus Hannover zu ihrer Begrüßung. Als sie an den wartenden Familien, Kameradinnen und Kameraden vorbeigehen applaudieren diese spontan. Die Rückkehrenden sind sichtlich gerührt.

Wertschätzung

Nachdem alle Soldatinnen und Soldaten die kalte Heimatluft inhaliert haben, marschieren sie geschlossen in den Hangar. Oberst Bohnsack meldet dem Verteidigungsminister das Kontingent – damit beginnt der Rückkehrerappell für diesen Einsatz. Der Minister ist froh, dass alle sicher und gesund wieder zuhause sind. Er betont, wie stolz die Soldatinnen und Soldaten auf ihre Leistungen sein können. „Sie stehen hier stellvertretend für 10 Jahre deutsches Engagement zur Stabilisierung Malis“, unterstreicht er.

Die Lage sei immer gefährlich gewesen. „Der Sahel ist und bleibt für uns und für unsere Verbündeten von zentraler Bedeutung“, so Pistorius, denn die Sicherheitslage wirke sich auch hier aus – deshalb bleibe es die Absicht Deutschlands und seiner Partner, die Region zu stabilisieren. Zusammenfassend sagt der Minister: „Sie, liebe Soldatinnen und liebe Soldaten, Sie haben ihren Auftrag erfüllt. Ihre Leistung war exzellent. Und was Sie und ihre vorhergegangenen Kontingente geleistet haben, war weder umsonst noch unbeachtet.“ Dann entbindet der Minister die Soldatinnen und Soldaten von ihrem Einsatz. 

Pistorius in grauer Jacke heftet eine Medaille unters Namensschild eines Soldaten mit hellblauem Barett

Große Anerkennung für großen Einsatz: Verteidigungsminister Boris Pistorius zeichnet die Soldatinnen und Soldaten für ihren Dienst mit der Einsatzmedaille aus.

Bundeswehr/Rolf Klatt

Ein feierlicher Höhepunkt des Rückkehrerappells ist der Moment, in dem die Einsatzmedaillen verliehen werden. Eine kleine Anzahl Soldatinnen und Soldaten erhalten ihre Auszeichnung von Verteidigungsminister Pistorius und dem Generalinspekteur General Carsten Breuer – stellvertretend für alle angetretenen Kameradinnen und Kameraden. Oberst Bohnsack übergibt die Flagge des Camp Castor in Gao und damit ist der Einsatz beendet. 

In den Armen der Familien

Bevor der Kontingentführer den Rückkehrerappell aber offiziell beendet, stimmen die Soldatinnen und Soldaten begleitet vom Heeresmusikkorps die deutsche Nationalhymne an. Laut hallt sie über das Rollfeld – gemeinsam gesungen von den anwesenden Soldatinnen und Soldaten, Politikern und Gästen. Danach gehen die Rückkehrer zu ihren Familien, Freunden und Kameraden. Liebevolle Begrüßungen lassen nicht länger auf sich warten: Kinder rennen zu ihren Vätern, sie haben sich monatelang nicht gesehen. Junge Männer küssen ihre Freudinnen. Gestandenen Soldaten kommen die Tränen, als sie von ihren Eltern in den Arm genommen werden. Der Einsatz in Mali ist beendet. Endgültig.

  • Soldaten steigen in Wunstorf aus dem Flugzeug und laufen übers Rollfeld

    Nach 7 Flugstunden endlich zurück: Das letzte Kontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali ist wieder in der Heimat.

    Bundeswehr/Rolf Klatt
  • Minister Pistorius begrüßt einen Soldat vor einem Hangar

    Oberst Heiko Bohnsack musste nicht nur die Rückführung des Materials und Personals sicherstellen, sondern auch die Sicherheit der ihm unterstellten Soldatinnen und Soldaten verantworten. Neun Monate führte er das Kontingent in Mali.

    Bundeswehr/Rolf Klatt
  • links ein Soldat der wartet, von recht laufen in zwei Reihen Soldaten ein mit hellblauem Barett

    Feierliche Appelle wie dieser hier markieren nicht nur den Beginn oder das Ende eines Einsatzes. Sie sind auch Ausdruck von Wertschätzung und Anerkennung.

    Bundeswehr/Rolf Klatt
  • ein Soldat umarmt eine Soldatin

    Geschafft: Nach Ende des Appells liegen sich Angehörige und Rückkehrende in den Armen.

    Bundeswehr/Rolf Klatt
von Conny Thees

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