Kampfschwimmer: Der Weg in die älteste Elitetruppe der Bundeswehr
Kampfschwimmer: Der Weg in die älteste Elitetruppe der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Eckernförde
- Lesedauer:
- 2 MIN
Kampfschwimmer gehören zu den am umfassendsten für den Einsatz ausgebildeten Soldaten der Bundeswehr. Von Terrorismusbekämpfung und Geiselbefreiung über verdeckte Operationen und Kampf hinter feindlichen Linien reichen ihre Aufgaben bis zu Evakuierungseinsätzen oder asymmetrischer Kriegführung.
Stabsbootsmann Konni* ist seit mehr als zwei Jahrzehnten selber Kampfschwimmer und bildet seit zehn Jahren angehende Kampfschwimmer aus. Er kann in allen Klimazonen kämpfen, beherrscht das Fallschirmspringen, Tauchen und Skifahren und bringt sein Können dem Nachwuchs bei.
Wie wird man Kampfschwimmer bei der Bundeswehr?
Niemand, der nicht bereits bei der Bundeswehr dient, kann gleich bei den Kampfschwimmern anfangen. Um Kampfschwimmer werden zu können, muss man schon Soldat oder Soldatin sein, die allgemeine militärische Ausbildung durchlaufen und die Unteroffizier- beziehungsweise Offizierausbildung abgeschlossen haben. Außerdem müssen alle Interessierten einen sechswöchigen Schwimmtaucherlehrgang in Neustadt/Holstein abgeschlossen haben. Und sie müssen noch mindestens sechs Jahre Dienstzeit vor sich haben, um überhaupt die Ausbildung beginnen zu dürfen.
Wie lange dauert die Kampfschwimmer-Ausbildung?
Die Kampfschwimmer-Ausbildung dauert drei Jahre. Im ersten Jahr lernen die angehenden Kampfschwimmer die Grundlagen des militärischen Tauchens und erhalten eine Basisausbildung. Dazu gehört die sogenannte Hallenphase, während der unter anderem Langstreckenschwimmen, Zeit- und Streckentauchen sowie Apnoetauchen – also Tauchen ohne Sauerstoffflasche - auf dem Lehrplan stehen. Danach folgt der Freiwasser-Teil, der mit einem 30-Kilometer-Schwimmen mit Gepäck durch die Ostsee endet.
In den Folgejahren gehen die Kampfschwimmer-Anwärter auf externe Lehrgänge, wie den Fallschirmspringerlehrgang oder eine Ausbildung für die medizinische Notfallbehandlung. Außerdem lernen sie Gebirgs- und Winterkampf, Skifahren, Sprengen oder Fernaufklärung. Auch Schießlehrgänge und der Umgang mit verschiedensten Fahrzeugen und Booten stehen auf dem Lehrplan.
Dazu kommen Unterrichtseinheiten zum Beispiel in Geiselbefreiung, Psychologie, Nahkampf oder auch Antiterrortaktik.
Was genau macht man als Kampfschwimmer?
Kampfschwimmer sind die Spezialkräfte der Marine. Sie beginnen ihre Arbeit dort, wo andere nicht mehr weiterkönnen - zu Wasser, Land und Luft.
Zu ihren Aufträgen gehört zum Beispiel die militärische Aufklärung und Gewinnung von Schlüsselinformationen in Krisen- und Konfliktgebieten. Außerdem bilden sie Sicherheitskräfte anderer Nationen aus, unterstützen bei Geisellagen im Ausland, können hinter feindlichen Linien gegen Ziele wie Schleusen, Schiffe oder Brücken eingesetzt werden und Zielpersonen festsetzen.
In besonderen Lagen übernehmen sie Schutzaufgaben und werden für Evakuierungen sowie Rettungs- und Bergungseinsätze benötigt.
Kampfschwimmer müssen jederzeit weltweit einsatzbereit sein.
*Name zum Schutz des Soldaten gekürzt und geändert.