Digitalisierung

Jobporträt: Als „Kulturvermittler“ im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr

Jobporträt: Als „Kulturvermittler“ im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Cyber Innovation Hub der Bundeswehr sorgen dafür, dass möglichst schnell innovative Ideen und Produkte zur Truppe kommen. Der Hub ist dabei Schnittstelle zwischen Bundeswehr und Start-up-Welt. Zum Team gehören auch Reservedienstleistende, die ihre Expertise aus dem zivilen Berufsleben einbringen.

Ein Soldat und eine Frau sprechen miteinander während eines Interviews

Inspirierender Austausch: Der Reservistendienstleistende Dr. Daniel B. sieht sich selbst als „Kulturvermittler“ zwischen Truppe und Start-up-Welt

Bundeswehr/CIHBw

Einer, der sich im Cyber Innovation Hub (CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr) um diese Schnittstellenvermittlung kümmert, ist Daniel B. Im zivilen Leben ist der promovierte Jurist mit Doppelqualifikation in Deutschland und den USA erfolgreicher Gründer. Im CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr absolviert er seit Oktober 2023 als Obergefreiter einen Reservistendienst.

Der in Deutschland, den USA, Hongkong und der Schweiz ausgebildete Medien- und Wirtschaftsvolljurist hat am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München promoviert. Vor seiner Wehrübung im CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr arbeitete er zunächst in Führungspositionen bei großen internationalen Medienunternehmen in Deutschland und den USA, gründete und verkaufte später mehrere Technologie-Start-ups. Er ist Gesellschafter weiterer Start-ups und berät namhafte Großunternehmen zu digitalen Innovationsthemen.

Themen von höchster gesellschaftlicher Relevanz

In den CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr ist Daniel B. gekommen, weil er seine Fähigkeiten und sein Wissen aus der Privatwirtschaft in die Bundeswehr einbringen wollte. „Der gesellschaftliche Wert der Arbeit im CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr ist für mich sehr viel höher als die meisten zivilen Projekte, die ich kenne. Wir müssen es schaffen, im veränderten Umfeld verteidigungsfähig zu sein und Kerntechnologien in Deutschland zu halten“, so der Experte.

Mit seinen Erfahrungen aus der freien Wirtschaft leistet der Reservedienstleistende für die Arbeit im CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr einen wichtigen Beitrag: Er beschäftigt sich in einem Sonderprojekt mit dem Thema Start-ups und Venture Capital. Denn ein funktionierendes Ökosystem aus innovativen Start-ups, finanzstarken Risikokapitalgebern und Innovationseinheiten wie dem CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr sei heute unabdingbar für eine innovative und wehrhafte Bundeswehr: „Nicht nur in der Ukraine, sondern auch in vielen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten wird seit vielen Jahrzehnten dieses Ökosystem aktiv gepflegt. In den USA, Frankreich, Großbritannien und vielen kleineren Ländern hat man schon lange erkannt, wie die Zusammenarbeit mit Start-ups und deren Investoren im Verteidigungssektor ergebnisorientiert gestaltet werden kann“, betont Daniel B.

Effektive Zusammenarbeit zwischen Investoren, Start-ups und Truppe

Als „Kulturvermittler“, wie er sich selber nennt, zwischen Bundeswehr auf der einen Seite und Start-up- und Unternehmerwelt auf der anderen Seite schlägt er täglich Brücken, um effektiv zusammenzuarbeiten. Der Experte erarbeitet zum Beispiel Vorschläge, wie die Bundeswehr und das Verteidigungsministerium noch ergebnisorientierter mit Start-ups und deren Investoren zusammenarbeiten können. Eine von ihm durchgeführte Befragung von 30 großen Venture Capital Fonds hat gezeigt, dass diese überwiegend an Investitionsmöglichkeiten in Start-ups im Verteidigungssektor sehr interessiert sind.

Neben der Konzeptentwicklung hat der Jurist einen Venture Capital Roundtable im CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr ins Leben gerufen, der einen direkten Dialog zwischen interessierten Investoren, Start-ups und der Bundeswehr ermöglicht. Ziel ist es, nicht im Elfenbeinturm über Themen nachzudenken, sondern praxisorientiert gemeinsam Chancen zu erkennen und zu ergreifen. Zudem ist eine von ihm initiierte Schulungsserie gestartet worden, in der Expertinnen und Experten aus dem Start-up- und Investitionsbereich Begrifflichkeiten und Denkweisen aus ihrer Welt für interessierte Teilnehmende aus der Bundeswehr und dem Verteidigungsministerium transparent machen.

Laut Daniel B. hat der bisherige Projektverlauf gezeigt, dass die veränderte Sicherheitslage ein hohes Maß an Kreativität bei hochqualifizierten jungen Unternehmern hervorbringt: „Viele große Venture Capital Fonds stehen bereit, um die Entwicklungen zu finanzieren, wenn sie die richtigen Rahmenbedingungen vorfinden.“ 

3 Fragen an Obergefreiter der Reserve Daniel B.

Ein Soldat im Porträt
Bundeswehr/CIHBw

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit im CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr besonders?

Ein Soldat im Porträt

Bei meiner Arbeit macht besonders die Zusammenarbeit in dem wirklich tollen Team viel Spaß. Es ist nicht nur hochkompetent und motiviert, sondern in jeder Hinsicht divers. Ziviles Personal, militärisches Personal, ganz verschiedene Hintergründe, verschiedene Herangehensweisen. Ein perfektes Umfeld, um Innovation voranzutreiben.

Warum sollte man sich beim CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr bewerben?

Ein Soldat im Porträt

Ich würde es Menschen empfehlen, sich beim Hub zu bewerben, die Interesse haben, Dinge im öffentlichen Bereich voranzubringen, aber gleichzeitig auch Erfahrung mitbringen aus dem privaten Bereich. Wenn man über Vorkenntnisse verfügt hinsichtlich agiler Arbeitsmethoden und Innovationsmanagement, findet man hier eine einzigartige Möglichkeit vor, öffentliche Themen von elementarer Wichtigkeit mit agilen Methoden voranzubringen. Aber auch tiefe militärische Fachkenntnis ist gefragt.

Warum haben Sie sich für einen Reservistendienst bei der Bundeswehr entschieden?

Ein Soldat im Porträt

Es genügt ein kurzer Blick in die Nachrichtenlage, um zu erkennen, warum wir in Deutschland nicht einfach weitermachen können wie bisher. Die Sicherheitslage gibt das ebenso wenig her wie unsere Innovationskraft und Wirtschaftsleistung. Wenn ich nur ein ganz kleines Stück dazu beitragen kann, die Situation zu verbessern, hat es sich aus meiner Sicht schon gelohnt, den Reservistendienst zu leisten.

von Evelyn Schönsee

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.