Seine Aufgabe ist die Planung und die Durchführung von Transporten: Stabsunteroffizier Eric W. ist Kraftfahrer beim Logistikbataillon 172 in Beelitz. Zusammen mit seinen Kameradinnen und Kameraden sorgt der 38-Jährige für den Nachschub der Truppe – und berichtet, welche Eigenschaften ein Kraftfahrer bei der Bundeswehr mitbringen muss.
Wer Kraftfahrerin oder Kraftfahrer werden will, müsse zunächst einmal gute Augen und gute Ohren haben, so Eric W. – den Rest lerne man in der Fahrschule. Neben den zivilen Führerscheinen für die Klassen B (Autos), C (Lastwagen) und CE (Lastwagen mit Anhänger) erwerben Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer der Bundeswehr auch Fahrerlaubnisse für militärische Fahrzeuge mit Panzerung.
Außerdem werden ihnen diverse Zusatzqualifikationen vermittelt: zum einen über den Transport von Gefahrgut, also beispielsweise Munition oder brennbaren Flüssigkeiten. Zum anderen werden alle Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer in Ladungssicherung geschult: Nur wenn die Ladung sicher verstaut ist, kann sie ohne Gefahr von A nach B transportiert werden.
Die Ausbildung zum Kraftfahrer in der Laufbahn der Unteroffiziere der Bundeswehr
Lehrgang
Inhalt
Dauer
Ort
Grundausbildung
Allgemeinmilitärische Fähigkeiten
3 Monate
Ellwangen
Führerschein C/CE
Führen eines Lkws mit und ohne Anhänger
6 Wochen
Ellwangen
Unteroffizierlehrgang 1
Wehrrecht; allgemeinmilitärische Fähigkeiten
6 Wochen
Appen
Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung
Ausbildung zum Berufskraftfahrer
21 Monate
Leipzig
Unteroffizierlehrgang 2
Führen einer Marschkolonne
6 Wochen
Ellwangen
Mit dem Kampfjet über die Landstraße
Mit dem Wechsellader Multi, den Schwerlasttransportern Elefant und Mammut oder dem Straßentankwagen bringen Eric W. und sein Team das Material dahin, wo es gebraucht wird. „Wir transportieren alles. Von Munition über Waffen und Fahrzeuge bis hin zu Kampfjets“, sagt der Stabsunteroffizier. „Meine coolste Ladung war damals ein Tornado. Den habe ich mit einer Sattelzugmaschine vom Flugfeld geholt und in ein Museum gebracht.“
Eric W. wollte schon als Kind Soldat werden. Diesen Traum erfüllte er sich 2006. Und dass er dann bei der Logistiktruppe landete, bereute er auch nicht. „Der Beruf ist sehr vielseitig. Es passiert jeden Tag etwas Neues“, berichtet er. Es gebe regelmäßige Fahrsicherheitstrainings, auch den Gabelstaplerschein hat der 38-Jährige bei der Bundeswehr gemacht.
Im Jahr 2013 war Eric W. im Auslandseinsatz in der Türkei. Er und sein Team nehmen auch häufig an Übungen teil. „Nachschub braucht man immer“, weiß der Stabsunteroffizier. „Nächstes Jahr sind wir im Gefechtsübungszentrum des Heeres. Dort wird das Fahren in der Marschkolonne geübt – mit Beschuss von vorn, von der Seite, von hinten – oder das Verhalten bei Minensperren.“
Drei Dinge müsse ein Kraftfahrer oder eine Kraftfahrerin der Bundeswehr mitbringen, so Eric W.: „Kameradschaft, Kommunikationsbereitschaft und die Fähigkeit zum Multitasking, sodass man sich als Kraftfahrer auch ein bisschen im Gelände orientieren kann und dabei nicht das Fahren vergisst.“ Auch etwas technisches Interesse sollte ein Kraftfahrender besitzen, so W. „In der Ausbildung bekommt man zwar auch etwas zur Technik beigebracht, aber man sollte bereit sein, sein Wissen selbst zu erweitern.“
Interview mit Stabsunteroffizier Eric W.
Wo kann man als Kraftfahrer oder Kraftfahrerin eingesetzt werden?
Als Kraftfahrer kann man fast überall eingesetzt werden.
Wie sieht ein typischer Tagesablauf aus?
Einen typischen Tagesablauf gibt es bei uns nicht. Es kommt immer wieder etwas Neues. Generell bekommen wir vom Zugführer unsere Aufträge und planen dann die Transporte aus. Nach Dienstschluss fahre ich nach Hause zu meiner Familie – meiner Tochter, meiner Frau und meinen Hunden. In meiner Freizeit bin ich außerdem noch bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig.
Welches ist Ihr Lieblingsfahrzeug?
Jetzt gerade der Multi-Wechsellader: Das Fahrzeug kommt fast überall durch und man kann jedes Ladegut damit transportieren.
vonEmilia Born
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