InnoDay21: Wo Denker und Macher sich treffen
InnoDay21: Wo Denker und Macher sich treffen
- Datum:
- Ort:
- Hamburg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Am 11. November fand das erste Mal der InnoDay2021 statt. Mit dem Slogan „Gemeinsam Zukunft denken“ luden die Führungsakademie der Bundeswehr und der Cyber Innovation Hub gemeinsam zu diesem Tag der Innovationen nach Hamburg ein, um Entwickler und Führungskräfte der Bundeswehr miteinander ins Gespräch zu bringen.
Rund 150 Besucher und Besucherinnen – von jungen Offizieren der Bundeswehruniversitäten bis hin zu Teilnehmenden am Lehrgang Generalstabs- und Admiralstabsdienst – ließen sich von 40 Ausstellern und 40 Referenten und Referentinnen inspirieren. Hauptsächlich ging es hierbei um digitale Ideen und Projekte.
Gemeinsamer Diskurs ausdrücklich erwünscht
Im Manfred-Wörner-Zentrum, dem Planungsübungszentrum der Führungsakademie, wurde fünf Stunden lang jeder Raum mit kreativen Ideen gefüllt. Auf der Plattform mit Messecharakter konnten sich verschiedene Einheiten und Firmen mit ihren Innovationen präsentieren. Insgesamt stellten Bundeswehr und Wirtschaftsunternehmen weit über 100 Projekte vor. Sieben Räume auf zwei Etagen, inklusive des Foyers und des Rundauditoriums, boten viel Platz für Diskussionen, Vorträge, Diskurse und Projekte, mit denen jeder selbst experimentieren konnte.
Die Besucher sind die Führungskräfte von morgen. Sie werden einmal entscheiden, wie die Bundeswehr der Zukunft aussieht. Die Zusammenkunft an diesem Ort und mit diesem Publikum war daher kein Zufall: „Hier können die Denker und die Macher auf einer Plattform zusammenkommen und sie lernen, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Es ist uns wichtig, mit diesen hier entstehenden Verbindungen einen Baustein der Bundeswehr von morgen zu liefern“, beschreibt Oberstleutnant David Wolf, Leiter des Projektteams des InnoDays 21, das Ziel der Veranstaltung.
Zahlreiche Ideen
Von der Idee für Systeme über neuartige Herangehensweisen und Methoden aus der Wirtschaft bis zum fertigen Produkt war an diesem Tag alles vertreten. Virtuelle Realität durften die Besuchenden gleich mehrfach erleben. Sie kann helfen, die Ausbildung von Soldaten und Soldatinnen in Kampf- und Unterstützungsverbänden weiter zu verbessern. Wie Radartechnik dazu beitragen kann, effizienter ein militärisches Lagebild zu erstellen, demonstrierte das Fraunhofer-Institut. Und die Universität der Bundeswehr Hamburg präsentierte Technik zur Abwehr von Drohnen.
Das Heer stellte seine Idee einer Mensch-Maschinen-Kommunikation in der Digitalisierung Landbasierter Operationen (DLO) vor. Dabei geht es in erster Linie darum, die im Einsatz agierenden Soldaten, Fahrzeuge und Geräte so miteinander zu vernetzen, dass den militärischen Führern auf Knopfdruck alle Informationen zur Verfügung stehen, die sie für ihre Planung und die anschließende Befehlsgebung brauchen. Vom Füllstand des Magazins eines einzelnen Soldaten bis hin zu den Motortemperaturen aller eingesetzten Kampffahrzeuge würden – mit dem richtigen Kommunikationssystem – alle Daten bei den Beteiligten und in einem Gefechtstand zusammenlaufen können.
Oberstleutnant Christoph Igel aus dem Kommando Heer war aus Strausberg angereist, um das Projekt DLO zu präsentieren: „Unsere Idee ist bereits in kleinen Teilen in der Truppe. Der InnoDay bietet uns die Gelegenheit, diese Idee wieder vorzustellen und noch weiter in die Bundeswehr hineinzutragen – besonders in die designierte Führungsebene, wie sie sich hier versammelt.“
Visionen von heute ins Morgen tragen
Insgesamt 16 Projektmitglieder arbeiteten mehrere Monate daran, diesen Tag zu einem Erfolg zu machen. Acht von ihnen sind Teilnehmer des Generalstabsdienst-Lehrganges und acht sind Mitarbeiter der Führungsakademie. Ihre Mühen haben sich gelohnt:
„Der Tag erfüllt die Erwartungen, die ich daran hatte. Sowohl auf inhaltlicher als auch organisatorischer Ebene,“ sagt Major Philip Hronec, Besucher des InnoDays und Lehrgangsteilnehmer. Ihn als Führungskraft von Morgen hat dieser Tag tatsächlich inspiriert: „Früher hat das Militär selbst den Maßstab bei neuen Entwicklungen gesetzt – Beispiel Mikrowelle, E-Mail und so weiter. Heute stützen wir uns doch eher auf Ideen von außen, so dachte ich jedenfalls. Hier sehe ich, dass es doch noch Ideen innerhalb der Bundeswehr gibt. Dieser Einfallsreichtum sollte auch in Zukunft unterstützt und noch mehr vorangetrieben werden.“
Erstes Feedback zum Tag
Das ist auch ein Ergebnis einer Umfrage unter allen Teilnehmenden des Innoday21. Sie wünschen sich, die Führung solle „Innovationspotenziale innerhalb der Bundeswehr identifizieren und fördern“ und außerdem, „frühzeitig Experimente unter Einbindung der Truppe ermöglichen“. Die Durchführenden erhoffen sich zusätzlich, mit dem Tag Netzwerke zwischen Innovationstreibern und dem Führungsnachwuchs geknüpft zu haben, die halten.
„Wir wollten den steten Austausch etablieren, denn wir sind getragen von dem Gedanken, dass gemeinsames Entwickeln und mutiges Ausprobieren die Schlüssel zum Erfolg sind“, sagt Wolf stellvertretend für die gesamte Projektgruppe.