„Ein General, wie er im Buche steht“: Trauerfeier für General a. D.außer Dienst Klaus Reinhardt
„Ein General, wie er im Buche steht“: Trauerfeier für General a. D.außer Dienst Klaus Reinhardt
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- München
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Am 24. November 2021 verstarb General a. D.außer Dienst Klaus Reinhardt. Als Vier-Sterne-General und Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurde ihm ein großes militärisches Ehrengeleit zuteil.
Generalinspekteur erweist Verstorbenem die letzte Ehre
Die private Trauerfeier mit anschließendem Ehrengeleit fand am Dienstag, dem 7. Dezember, in München statt. Unter strenger Corona-2G+-Hygieneregelung wurde die Zeremonie durch das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr eröffnet. Es folgte eine Traueransprache von Militärgeneraldekan Matthias Heimer, in der er General a. D.außer Dienst Klaus Reinhardt als „General, wie er im Buche steht“ bezeichnete und fortfuhr: „Er war vielseitig gebildet mit klarem inneren Kompass.“
Generalinspekteur Eberhard Zorn würdigte den Verstorbenen mit den Worten: „Klaus Reinhardt war einer der brillantesten Köpfe, die die Bundeswehr hervorgebracht hat.“ 200 Gäste, darunter von jedem Verband der Gebirgsjägerbrigade ein Kommandeur, nahmen an der Trauerfeier teil, ein Beweis dafür, wie beliebt Reinhardt war.
Das Ehrengeleit der Bundeswehr wurde mit dem Kaiserjägermarsch musikalisch begleitet. Dies ist ein Traditionsmarsch der Gebirgsjäger und somit eine Hommage an den verstorbenen General, der 1960 als Offizieranwärter in der Gebirgsjägertruppe in Mittenwald seine Laufbahn begann.
Promovierter Historiker und Vier-Sterne-General
Reinhardt konnte neben seinem herausragenden militärischen Lebenslauf auch eine beeindruckende akademische Karriere vorweisen. Der promovierte Historiker war Oberbefehlshaber der Alliierten Landstreitkräfte Europa Mitte.
Er galt als erfahrener Menschenführer: So war Reinhardt zwischen Oktober 1999 und April 2000 Befehlshaber der KFORKosovo Force-Friedenstruppe im Kosovo und hatte während dieser Zeit das Kommando über mehr als 50.000 Soldatinnen und Soldaten. Für seine Leistung erhielt er das Bundesverdienstkreuz aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau.
„Mach es besser, mach es anders“
Nach seinem Dienstantritt als Offizieranwärter leistete Reinhardt Dienst im Gebirgsjägerbataillon 222 in Mittenwald. Zusätzlich entschied er sich für eine akademische Laufbahn: Ein Studium der Geschichte und Politik in Freiburg. Wie er selber sagte, hätten ihn damals einige Dinge an der Bundeswehr gestört. Ein Vorgesetzter habe ihn jedoch motiviert, der Bundeswehr treu zu bleiben. Er hätte gesagt: „Mach es besser, mach es anders.“ So diente der spätere General in seinen Semesterferien als Kompaniechef.
Auf Menschen einwirken
Aus dem Doktortitel hätte dann auch eine Professur werden können. Der spätere Vier-Sterne-General entschied sich jedoch nach seinem Studium, weiterhin bei der Bundeswehr zu dienen. „Ich wollte auf Menschen einwirken und sie führen“, beschrieb er seine Motivation. Reinhardt erhielt in Ungarn sogar noch zusätzlich eine Ehrendoktorwürde. Doch seine Leistungen beurteilte er rückwirkend nicht anhand der zahlreichen erhaltenen Auszeichnungen: Für ihn war alles, was er erreicht hat, „Teamarbeit“.
Weitere Etappen der Laufbahn von General Klaus Reinhardt:
1976 | Stabsoffizier der Central Army Group der NATONorth Atlantic Treaty Organization in Heidelberg |
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1980 | Adjutant beim stellvertretenden Generalinspekteur |
Oktober 1982 | Kommandeur beim Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall |
Oktober 1983 | Abteilungsleiter für Einsatzführung im Stab der ersten Gebirgsjägerdivision |
1983-1986 | Adjutant bei Verteidigungsminister Manfred Wörner |
1986-1988 | Kommandeur Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall |
1988 | Ernennung zum Brigadegeneral und Übernahme des Führungsstabes der Streitkräfte in Bonn |
1990 | Ernennung zum Generalmajor und Kommandeur Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg |
1993 | Ernennung zum Generalleutnant und Kommandoübernahme III. Korps in Koblenz |
1994 | Befehlshaber Heeresführungskommando |
1998 | Ernennung zum General und Commander Joint Headquarters Center der NATONorth Atlantic Treaty Organization |
2001 | Zurruhesetzung |