Im Fokus: Impressionen und Geschichten aus der Bundeswehr
Im Fokus: Impressionen und Geschichten aus der Bundeswehr
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Besondere Bilder, besondere Momente, besondere Geschichten: Unsere Fotoauswahl gibt hautnahe Einblicke in den Dienstalltag der Soldatinnen und Soldaten sowie der zivilen Angehörigen der Bundeswehr: im Einsatz, auf Übung und im Alltag.
„Gorch Fock“ wieder in Kiel
Nach 2.232 Tagen Abwesenheit hat das Segelschulschiff der Marine wieder in seinem Heimathafen festgemacht. Die Fahrt von Wilhelmshaven nach Kiel war die erste längere Seereise für die 120-köpfige Besatzung nach über sechs Jahren Instandsetzung.
Für das letzte Stück der Heimreise gingen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, an Bord. Die Ministerin machte dabei deutlich: „Wir haben uns zu diesem Segelschulschiff bekannt. Wir haben gesagt, wir wollen die ‚Gorch Fock‘, damit noch viele Generationen sie nutzen können. Wir sind ein reiches Land und ich finde, dieses kleine Stück Tradition und Emotion, das können wir und das sollten wir uns auch leisten.“
Mit viel Emotion wurde die „Gorch Fock“ in Kiel dann auch empfangen. Zahlreiche Schiffe begleiteten den Dreimaster in die Kieler Förde, wo das Wachbataillon ihn mit 20 Salutschüssen begrüßte. Am Liegeplatz warteten viele Gästen und das Marinemusikkorps Kiel auf die „weiße Lady“.
Bilanzprozess angestoßen
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer öffnete mit der Veranstaltung „20 Jahre Afghanistan – Startschuss für eine Bilanzdebatte“ den Weg für eine kritische Debatte zum beinahe 20 Jahre langen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Die Auseinandersetzung mit dem Engagement am Hindukusch müsse zu diesem Zeitpunkt beginnen, betonte die Ministerin vor dem Hintergrund des geplanten Abschlussappells und Großen Zapfenstreichs am 13. Oktober in Berlin. Diese ehrliche Aufarbeitung müsse beginnen, bevor eine Würdigung vorgenommen werden könne.
In drei Diskussionsrunden, sogenannten Panels, setzten sich aktive und ehemalige Vertreter der Bundeswehr, der Politik, der Medien und aus dem öffentlichen Leben mit bestimmten Schwerpunkten auseinander. Während bei den Panels „Der Afghanistaneinsatz und die Auswirkungen auf die Bundeswehr“ und „Folgen für Militär und Gesellschaft“ das Militär im Mittelpunkt der Diskussion stand, ging es beim Panel „Lehren aus Afghanistan für den vernetzten Ansatz – Was hat funktioniert und was nicht?“ um die Zusammenarbeit aller Ressorts.
Übungen von Heer, Marine und Luftwaffe
Soldatinnen und Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 trainierten in den vergangenen Wochen auf der Übung Berglöwe den Gebirgskampf. Angriffsziel: die Reiteralpe im Berchtesgadener Land. Dort wartet der Feind, Gebirgsjäger aus Mittenwald und Bischofswiesen. Bis dahin ist es aber ein weiter und vor allem steiler Weg. Überwacht von eigenen Scharfschützen müssen die Kameradinnen und Kameraden Gewässer überqueren, Realausfälle bewältigen und gegnerische Spähtrupps abwehren.
Die Minenjagdboote „Sulzbach-Rosenberg“ und „Weilheim“ der Marine sind derweil Teil der Übung Northern Coast 21. Das Gastgeberland Schweden hat vor seiner Küste ein Übungsgebiet gestellt, in dem die teilnehmenden Schiffe und Boote auch Seezielschießen üben können. Dabei schießen sie im Wechsel auf ein geschlepptes Ziel auf dem Wasser – alles eine Frage der Koordination.
Dass bei der Marine aber nicht nur geübt wird, erlebt gerade die Besatzung der Fregatte „Schleswig-Holstein“. Sie ist das Flaggschiff von Standing Nato Maritime Group (SNMGStanding NATO Maritime Group ) 2 im Mittelmeer. Dieser schnell verlegbare Eingreifverband der NATONorth Atlantic Treaty Organization kann weltweit bei Krisen eingesetzt werden. Bis Februar 2022 wird das Schiff Teil von SNMGStanding NATO Maritime Group sein.
Die Luftwaffe trainiert mit ihrem Flugabwehrraketengeschwader 1 auf Kreta den scharfen Schuss – aber nicht alle Teilnehmenden der Übung befinden sich auf der Insel. So ist der Führungsgefechtstand im 2.500 Kilometer entfernten Husum verblieben – angebunden über Satellitenkommunikation, die nicht nur verschlüsselt, sondern für den Fall eines Defektes auch noch mehrfach vorhanden sein muss.
Die Kampfführungsoffiziere werten das Lagebild im Heimatstandort aus und können den Einheiten auf Kreta die Ziele zuweisen. Trotz des höheren Aufwandes für die Technik könnte diese Vorgehensweise Verlegungen im Ernstfall mit geringerem Personalaufwand ermöglichen.