Nachgefragt

„Großübungen sind keine Reaktion auf den Ukrainekrieg“

„Großübungen sind keine Reaktion auf den Ukrainekrieg“

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Die Bundeswehr nimmt dieses Jahr an mehreren Großübungen wie Air Defender und Griffin Lightning in Litauen teil. Warum die Großübungen auch in Zeiten des Krieges in der Ukraine nötig sind, aber dennoch keine direkte Reaktion auf die russische Invasion darstellen, erklärt Generalleutnant Markus Laubenthal.

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Generalleutnant Markus Laubenthal ist Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr. Mit der „Nachgefragt“-Moderatorin, Frau Hauptmann Janet Watson, spricht er über die Bedeutung von Großübungen für die Streitkräfte.

„Nein, das ist keine direkte Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine“, sagt Generalleutnant Markus Laubenthal über die für 2023 angesetzten Großübungen, an denen auch die deutschen Streitkräfte teilnehmen. Übungen dieser Größenordnung würden über Jahre vorbereitet, so der Stellvertreter des Generalinspekteurs. Ziel der Manöver sei es, die Einsatzbereitschaft der beteiligten Streitkräfte zu steigern – aber auch die Abschreckungsfähigkeit des Bündnisses, in diesem Fall die der NATONorth Atlantic Treaty Organization, zu unterstreichen. 

Großübungen finden heute nicht mehr so häufig statt wie noch zu Zeiten des Kalten Krieges. Die Bundeswehr trainiert vornehmlich auf ihren Truppenübungsplätzen und in ihren Kasernen. Ausnahmen sind unter anderem die sogenannten Verlegeübungen über Landesgrenzen hinweg wie beispielsweise nach Litauen, bei denen Personal und Material über einen Landmarsch transportiert werden. 

In diesem Jahr seien außerdem noch ein Manöver der schnellen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Eingreiftruppe VJTFVery High Readiness Joint Task Force auf den Übungsplätzen Bergen und Munster, die Marineübung Northern Coasts sowie die Luftwaffenübung Air Defender geplant, so Laubenthal. Bei der internationalen Luftverteidigungsübung werden im Juni mehr als 20 NATONorth Atlantic Treaty Organization-Länder mit 220 Flugzeugen auch im Luftraum über Deutschland die Zusammenarbeit im Verteidigungsfall trainieren. 

Großübungen sind unabdingbar

Widersprechen Großübungen nicht der teilweise knappen Materialausstattung der deutschen Streitkräfte?  „Wir dürfen nicht unterlassen, diese Übungen durchzuführen“, sagt Laubenthal. Der Ausbildungstand des militärischen Personals müsse erhalten und verbessert werden. Allerdings sei es wichtig, die aufgrund der Übungen anfallenden Wartungen mit einer Umlauf- und Großgerätereserve abzupuffern, so der Generalleutnant. „Wir müssen ausreichend Material haben. Wir reden von der sogenannten Vollausstattung.“ 

von Patrick Enssle

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