„Gorch Fock“: Entscheidungen getroffen, Maßnahmen ergriffen

„Gorch Fock“: Entscheidungen getroffen, Maßnahmen ergriffen

Datum:
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die „Gorch Fock“ ist einzigartig, aber doch mehr als ein Einzelfall. Sie ist ein Symptom, das strukturelle Defizite unseres Instandhaltungs-Prozesses ans Licht gebracht hat. Um die Instandhaltung zu verbessern, sind einige Entscheidungen getroffen worden.

Sie leiten sich aus unseren bereits 2017 eingeleiteten Untersuchungen zur Agenda Nutzung ab – sowie aus den Erkenntnissen der Task Force Beschaffungsorganisation, die seit Anfang dieses Jahres an der Optimierung der Prozesse im gesamten Rüstungsbereich arbeitet. Diese Maßnahmen wurden durch den Bundesrechnungshof bereits als ausreichend beurteilt.

Gorch Fock zwischen zwei Krane in der Werft

Um die Instandhaltung zu verbessern, sind einige Entscheidungen getroffen worden.

Bundeswehr /Björn Wilke

Ergriffene und geplante Maßnahmen:

  • Kernelement ist die Bereichsvorschrift zur Instandhaltung von Marineprodukten. Sie wurde grundlegend überarbeitet (in 2018). Das neue Dokument wird in den nächsten Tagen vorgelegt.
  • Die Verantwortungsdiffusion, die sich aus unklaren, widersprüchlichen und überlappenden Zuständigkeiten seit der Neuausrichtung ab 2012 ergibt. BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und Marinearsenal klagen über einen Mangel an ausreichenden und ausrechend geschultem Personal. Allein das Marinearsenal hat seit 2012 rund die Hälfte seiner Dienstposten abbauen müssen. Die eindeutige Verantwortung der Projektleitung muss aber im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr verbleiben.
  • Ein zentraler Punkt ist die Straffung des Prozesses. Arbeitsabläufe und Aufsicht über einzelne Bereiche ändern sich.
  • Zur Stärkung dieser Verantwortung wird ein zusätzlicher Dienstposten, Stellvertretenden Abteilungsleitung der Abteilung See, eingerichtet. Hierdurch wird zukünftig sichergestellt, dass nutzungsspezifische Angelegenheiten für alle seegehenden Einheiten ebenengerecht und durchsetzungsfähig nach innen und außen vertreten werden.
  • Zugleich schaffen wir den Posten eines technischen Offiziers, der als direkter Ansprechpartner in der Marine für Nutzungsaspekte auf Augenhöhe mit dem Projektleiter fungiert, mit Sitz im Geschwader.
  • Wir werden Schnittstellen und Koordinerungsaufwand reduzieren, indem wir die organisatorische Zusammenarbeit zwischen Marinearsenal und BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr Abteilung See vereinfachen.
  • Zukünftig werden wir nicht erst im Dock und „scheibchenweise“ feststellen, welcher Instandsetzungsbedarf besteht. Sondern wir werden Expertenteams zusammenstellen, die noch vor dem Eindocken Vorabbefundungen durchführen – mit Ultraschall und allem, was dazugehört.
  • Bereits am 1. März 2019 wurde ein zusätzliches Referat und die damit verbundene Fachaufsicht im BMVgBundesministerium der Verteidigung eingerichtet. Aufgaben: „Wirtschaftsuntersuchungen im Geschäftsbereich BMVgBundesministerium der Verteidigung“.
  • Wir haben neue Schulungen aufgesetzt, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Handlungssicherheit bei Wirtschaftsuntersuchungen zu geben.
  • Eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Verbesserung des Instandsetzungsprozesses seegehender Einheiten ist die ausreichende Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal. Die neugefassten Verantwortlichkeiten und Prozesse müssen durch gut ausgebildetes Fachpersonal mit ausreichender Verwendungsdauer ausgeübt werden, um Kontinuität, Wissensaufbau und -erhalt langfristig sicherzustellen. Dazu werden wir zur Umsetzung ein Bündel geeigneter Maßnahmen ergreifen (unter anderem mehr Direkteinstellung, Nutzung Binnenarbeitsmarkt, Ermöglichen von Projektkarrieren, Einsatz von mehr Reservedienstleistenden).
  • Und wir werden die Digitalisierung stärker nutzen. Derzeit werden die Werftpläne und die Protokolle der Störungen an Bord noch per Hand geführt. Das muss sich ändern, damit wir unser Material effizienter und vorausschauender in Schuss halten können. Wir werden ein organisationsübergreifendes, einheiten- und klassenbezogenes sowie datenbankbasiertes Wissensmanagement einführen. Dieses wird aus Störmeldungen, Befundungen und Auswertungen durchgeführter Instandhaltungsmaßnahmen frühzeitig Informationen über bereits aufgetretene und erkannte Schäden zusammenführen.
von  Presse- und Informationsstab BMVg

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.