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Funkkreis: Generalinspekteur fordert Bewusstseinswandel in der Bundeswehr

Funkkreis: Generalinspekteur fordert Bewusstseinswandel in der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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„Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf“, heißt es in Artikel 87a des Grundgesetzes. In der heutigen sicherheitspolitischen Lage bedeutet das: Streitkräfte formen, die wirksam und dauerhaft für eine Zukunft in Freiheit und Sicherheit sorgen können. 

Generalinspekteur der Bundeswehr General Carsten Breuer sitzt vor einem Mikrofon.
Eine Zukunft in Freiheit und Sicherheit: Dazu gehört, dass die Bundeswehr einen Gedankenwandel vollzieht und kriegstauglich wird. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, erklärt im Podcast, warum.
Audio-Transkription

„Wenn wir in der Zeitenwende glaubwürdig abschrecken und somit letztendlich einen Krieg verhindern wollen, müssen wir vor allen Dingen eins: Gewinnen wollen, weil wir gewinnen müssen.“ So beschreibt General Carsten Breuer das Mindset, das Bundeswehr, aber auch Deutschland nun seiner Ansicht nach brauchen.

Zeiten- und Gedankenwende

Der Generalinspekteur der Bundeswehr geht sogar noch einen Schritt weiter: „Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen, ist nicht mehr genug.“ Er meint damit nicht nur, dass die Bundeswehr entsprechend ausgerüstet und ihre Soldatinnen und Soldaten gut ausgebildet sein sollten. Diese müssten vor allem einen „Mindsetwechsel“ vollziehen.

Laut General Breuer betrifft dieses aber nicht nur das Militär, sondern auch Politik und Gesellschaft. Für einen Mindset-Wechsel sei eine „gesamtgesellschaftliche Integration“ von wesentlicher Bedeutung, so Breuer.

Einsatzarmee und Landes- und Bündnisverteidigung

Doch das ist nicht die einzige Herausforderung: Nachdem die Bundeswehr jahrzehntelang eine Einsatzarmee gewesen ist, liegt der Fokus spätestens seit der Annexion der Krim durch Russland auch wieder auf der Landes- und Bündnisverteidigung.

Laut Breuer muss die Bundeswehr aber alles können: Landes- und Bündnisverteidigung, Auslandseinsätze, Übungen und auch Amtshilfe. Angesichts der internationalen sicherheitspolitischen Lage müssten wir das alles gleichzeitig schultern können. Es ginge nicht nur ums Neudenken, sondern darum, in einer Gleichzeitigkeit zu denken.

Verantwortung auf allen Ebenen

„Kriegstauglichkeit“ ist der Begriff, den Breuer dafür prägt. Und kriegstüchtige Streitkräfte erfordern auch effektive Führungskräfte. Dabei müsse die Verantwortung auch wieder dahin, wo sie hingehöre: auf die niedrigstmögliche Ebene. Damit könne eine neue Qualität von Führung entstehen: „Agilität, Risikofreude und die Übernahme von Verantwortung sind auf allen Ebenen unserer Organisation entscheidend“, betont der Generalinspekteur.

Das schaffe aber auch Freiheiten beim Führen. Freiheiten, die Tatkraft und Kreativität auf Ebenen möglich machten, wo sich, laut Breuer, die „Entscheidungen unmittelbar auswirken“. Nur so könnten Bundeswehr und Deutschland gewinnen.

Gemeinsame Anstrengungen

Für die Soldatinnen und Soldaten bedeutet Gedankenwende ganz konkret vor allem eines: Sie müssten vor allem kriegstauglich werden trotz der Herausforderungen, dass die Bundeswehr aktuell nicht über ausreichend Material verfüge.

Aber „es ist Licht am Ende des Tunnels“, so Breuer. „Wir sehen, dass sich etwas verändert, aber das wird nicht morgen passieren.“ Er appelliert deshalb an alle Soldatinnen und Soldaten: Kriegstüchtig zu werden, trotz der Materiallage, das müsse jetzt passieren. Allein könne er als Generalinspekteur das nicht erreichen. „Dafür brauche ich Sie alle. Und ich glaube, gemeinsam kriegen wir das hin.“

von Janet Watson

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