FWDFreiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz – die ersten Rekruten berichten von der Ausbildung
FWDFreiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz – die ersten Rekruten berichten von der Ausbildung
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 3 MIN
Kimberly Lüdtke und Maximilian Möller gehören zu den ersten Rekruten des freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz. Im Funkkreis berichten sie über die Ausbildung, ob sie aufgeben wollten und wie bedeutend jetzt schon die Kameradschaft ist.
Vor drei Monaten startete der freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz. Unter dem Motto „Dein Jahr für Deutschland“ können sich dabei Frauen und Männer für insgesamt zwölf Monate verpflichten. Sie leisten dann drei Monate Grundausbildung, vier Monate Spezialausbildung Heimatschutz und fünf Monate Reservistendienst, die innerhalb von sechs Jahren absolviert werden können.
Zu den ersten Rekruten in Berlin gehören Kimberly Lüdtke und Maximilian Möller. Sie haben die Grundausbildung fast geschafft. Es fehlen noch die Abschlussprüfung („Rekrutenbesichtigung“) und das Gelöbnis, das am 11. Juni stattfinden wird. Dann werden sie von Schützen zu Gefreiten befördert. Im Funkkreis berichten die 25-Jährige und der 18-Jährige von ihren bisherigen Erlebnissen, welche Herausforderungen es in der Grundausbildung gibt und ob sie sich noch einmal so entscheiden würden.
Sportlichkeit gefordert
Körperliche Fitness ist ein Muss für Soldatinnen und Soldaten. Das spüren die Rekruten deutlich in der Ausbildung. Gepäckmärsche, Hindernisparcours und Kameradinnen oder Kameraden tragen, wenn sie Verletzte darstellen – das sind nur einige der Aufgaben. Wie erschöpfend das sein kann, berichten Lüdtke und Möller im Podcast. „Man sollte auf jeden Fall sportlich sein“, betont Lüdtke. Joggen sei für sie nie ein Problem gewesen, „nur habe ich das nie mit Gewichten gemacht“.
Vom Modedesign zur Truppe
Trotz körperlicher Strapazen sind sie voller Elan. „Es ist eine gute Erfahrung. Und eine Möglichkeit, die Bundeswehr kennenzulernen“, sagt Lüdtke. Die gelernte Modedesignerin wollte etwas Neues wagen und entschied sich so für den freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz. In ihrem Zug ist sie die einzige Rekrutin unter 23 Männern. Für die junge Frau kein Problem: „Ich fühle mich nicht ausgegrenzt oder anders behandelt.“
Für Möller ist die Bundeswehr die erste Station nach seinem Abitur. Er zieht die Offizierslaufbahn und das Studieren bei der Bundeswehr in Betracht, möchte die Truppe aber erst einmal kennenlernen, bevor er sich entscheidet. „Durch den Heimatschutz kann man sich gut ein Bild machen. Das ist mir wichtig, bevor ich mich für mehrere Jahre verpflichte. Die Option zu verlängern gibt es ja immer.“
„Ohne Kameradschaft geht es nicht“
Die größte Herausforderung sei bisher das Biwak gewesen, erzählen Möller und Lüdtke. Eine Woche Überleben im Wald. Was genau das bedeutet, erklären sie im Funkkreis. Was sie aber schon früh gelernt haben: „Ohne Kameradschaft geht es nicht“, betont Möller. Insbesondere in der anstrengenden Ausbildung sei der Teamgeist gefragt. „Wir motivieren uns gegenseitig und feuern uns an“, so Lüdtke. Der Zusammenhalt sei schon deutlich zu spüren.
Natürlich geht es in der Ausbildung nicht nur um Sport und praktische Übungen. Auch Verhaltensregeln für Soldatinnen und Soldaten sind ein elementarer Grundstein. Ebenso gehören politische Bildung und das Prinzip der Inneren Führung dazu.
Für Kimberly Lüdtke ist noch offen, ob sie bei der Truppe bleibt oder zurück in die Modebranche geht. Bevor sie und Maximilian Möller die Entscheidungen über ihren weiteren Werdegang treffen, müssen sie erst noch die Grundausbildung abschließen und die anschließende Spezialausbildung bestehen. Nach der Grundausbildung im freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz können sie bereits eine erste Bilanz ziehen und auch Tipps an diejenigen geben, die sich für diesen Wehrdienst interessieren.
Ob sie ihre Entscheidung noch einmal genau so treffen würden, beantworten Lüdtke und Möller im Gespräch mit Redakteurin Amina Vieth.