Evakuierung aus Afghanistan – Soldaten berichten aus Kabul
Evakuierung aus Afghanistan – Soldaten berichten aus Kabul
- Datum:
- Ort:
- Kabul
- Lesedauer:
- 2 MIN
Hauptmann Markus führt das Air Mobile Protection Team auf dem Flug von Kabul nach Taschkent, Hauptfeldwebel Adam ist Feldjäger auf demselben Flug. Beide sprechen in diesem Podcast mit Redakteurin Barbara Gantenbein über ihre Eindrücke in der afghanischen Hauptstadt und die Gefahren in dieser besonderen Mission.
Seit dem 16. August läuft die Evakuierungsmission aus Afghanistan. Mit bis zu sechs Flugzeugen des Typs A400M fliegt die Bundeswehr deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, afghanische Ortskräfte und weitere besonders gefährdete Menschen von Kabul in die usbekische Hauptstadt Taschkent aus. Neben der Luftwaffe und der Division Schnelle Kräfte sind auch viele andere Kräfte im Einsatz, darunter Sanitäter, Feldjäger und das Air Mobile Protection Team, kurz AMPT.
„Gesunder Respekt vor dem Einsatz“
So schildert Hauptmann Markus vom AMPT sein Gefühl beim Aussteigen in Kabul. Er war mit seinen Kameradinnen und Kameraden bereits auf dem ersten A400M, der in Kabul landete. Inzwischen, in der zweiten Einsatzwoche, erlebt er die Situation am Flughafen der afghanischen Hauptstadt als deutlich kontrollierter als zu Beginn der Mission.
Für viele Passagiere, auch „Echos“ genannt, sei die Lage sehr emotional. Vor allem für Kinder sei es eine Grenzerfahrung. In einem Tweet hatte er bereits berichtet, wie er einen Flug mit 230 Passagieren, darunter 80 Kindern, erlebt hatte. Im Podcast erzählt er, dass die „Echos“ teils 30 Stunden nicht geschlafen und unter sehr schwierigen Umständen den rettenden Flug erreicht hätten.
„Sobald das Flugzeug abhebt, wird es zehn Tonnen leichter“
Diese fast greifbare Erleichterung der Schutzsuchenden hat Hauptfeldwebel Adam erlebt. Der Feldjäger und Air Marshall begleitet auch bereits in seiner zweiten Einsatzwoche die Evakuierungsflüge aus Kabul nach Taschkent in Usbekistan. Am schwierigsten sei der Einlass der Menschen, denn viele hätten bis zuletzt Angst, nicht mit ins Flugzeug zu kommen. Unterwegs sei es dann verhältnismäßig ruhig und für Notfälle stehe immer ein Sanitäter bereit.
Als positiv empfindet der Hauptfeldwebel die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Kräften und auch mit den Usbeken in Taschkent. Dort herrsche ein gutes Miteinander und Vertrauen.