Nachgefragt

„Wir versuchen, das Beste an Ausbildung zu bieten“

„Wir versuchen, das Beste an Ausbildung zu bieten“

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die Europäische Union bereitet ukrainische Truppen in Deutschland und Polen auf den Fronteinsatz vor. Allein in Deutschland arbeiten zehn Nationen zusammen, um die Soldatinnen und Soldaten auf den Kampf gegen Russland vorzubereiten. Was ausgebildet wird und wie das Zusammenspiel der Partnernationen funktioniert, erklärt Oberst Heiko Diehl.

Passen Sie jetzt Ihre Datenschutzeinstellungen an, um dieses Video zu sehen

Der Chef des Stabes im Special Training Command der europäischen Ausbildungsmission EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine spricht mit „Nachgefragt“-Moderator Hauptmann Michael Vossfeldt über den aktuellen Stand der Dinge bei der Ausbildung ukrainischer Kräfte.

Diehl ist im Auftrag der europäischen Ausbildungsmission EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine für die Ausbildung ukrainischer Truppen in Deutschland verantwortlich. „Mit unseren Partnern bieten wir ein wirklich breites Spektrum an Ausbildung an”, sagt er zum „Nachgefragt“-Moderator Hauptmann Michael Vossfeldt. Es reiche von der Basisausbildung für Rekruten über Spezialausbildungen an westlichen Waffensystemen bis hin zur Truppenausbildung, in der Verbände von bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten auf den Kampf vorbereitet würden.

3.500 Ukrainer wurden auf den Kampf vorbereitet

Zudem würden Ausbilder, Führungskräfte und medizinisches Personal geschult. „Stand heute haben wir zirka 3.500 ukrainische Soldatinnen und Soldaten ausgebildet“, so Diehl. Deutschland und seine Partner besäßen genug Kapazitäten, um bis zum Ende des Jahres rund 10.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten auf deutschem Boden auszubilden. Vier bis sechs Wochen dauere die Ausbildung im Schnitt, in Ausnahmefällen könnten es auch bis zu drei Monate werden. „Wir versuchen, das Beste an Ausbildung zu bieten, damit die Ukrainer ihren Auftrag erfüllen können“, sagt Diehl.

Die Ausbildungsschwerpunkte liegen derzeit zum einen auf der Ausbildung von Panzerbesatzungen für den Kampfpanzer Leopard 1 A5 – dabei wird mit den dänischen Streitkräften zusammengearbeitet –, zum anderen auf der Ausbildung eines Infanteriebataillons. „Die Belgier zusammen mit den Litauern und den Norwegern und den Deutschen machen die infanteristische Ausbildung bis hin zur Kompanieausbildung. Unsere litauischen Kameraden darüber hinaus noch die Ausbildung des Bataillonsgefechtsstandes“, so der Oberst. „So greifen alle Rädchen ineinander.“

Kampfbereite Panzerkompanien für die Ukraine

Der Leopard 1 A5-Kampfpanzer ist ein Vorgänger des von der Bundeswehr genutzten Modells. „Das Besondere bei dieser Ausbildung ist: Diese Leopard 1 A5 kommen direkt aus der Industrie“, sagt Diehl. „Sie werden in der Industrie hergerichtet und uns zur Ausbildung zur Verfügung gestellt. Wir bilden die Besatzungen auf ihrem originären Panzer aus, den sie später mitnehmen werden in die Ukraine.“

Die Panzer Leopard 1 A5 seien in großer Zahl verfügbar, verhältnismäßig leicht zu beherrschen und ebenso leicht zu warten, so Diehl. „Dieser Panzer ist absolut konkurrenzfähig.“ Dänemark übernehme die Ausbildung der Kommandantinnen und Kommandanten, der Richtschützinnen und Ladeschützen, Deutschland die der Kraftfahrerinnen und -fahrer. „Wir schaffen es innerhalb von einigen Wochen, die Besatzungsausbildung abzuschließen. Und, darauf aufbauend, innerhalb einer Zeit von fünf, sechs, sieben Wochen, daraus einsatzbereite Verbände zu machen.“ 

Künftig werde man den ukrainischen Streitkräften in regelmäßigen Abständen kampfbereite Panzerkompanien mit jeweils zehn Panzer Leopard 1 A5 zur Verfügung stellen können, so das Versprechen von Diehl.

von Timo Kather

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Weitere Folgen