66. Gründungstag der Bundeswehr - Rückschau und Blick in die Zukunft zugleich

66. Gründungstag der Bundeswehr - Rückschau und Blick in die Zukunft zugleich

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
4 MIN

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Mit einem Feierlichen Gelöbnis in Berlin hat die Bundeswehr am 12. November ihren 66. Gründungstag begangen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas betonten, die jungen Soldatinnen und Soldaten stünden für die Werte dieses Landes ein – Demokratie, Frieden und Freiheit.

Im Hintergrund der Reichstag, rechts angetretene Soldaten, davor Kramp-Karrenbauer, Frau Bas und der Generalinspekteur.

Die Bundeswehr hat ihren 66. Gründungstag mit einem Feierlichen Gelöbnis vor dem Reichstagsgebäude begangen. 400 Rekrutinnen und Rekruten schworen und gelobten

Sebastian Wilke/Bundeswehr

Vor der Kulisse des Reichstagsgebäudes legten 400 Rekrutinnen und Rekruten am frühen Freitagabend ihr Feierliches Gelöbnis ab. Sie verpflichteten sich vor rund 800 Gästen aus Politik und Gesellschaft sowie Angehörigen, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Sie schworen und gelobten gemäß der Eidesformel, die der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, vorsprach.

Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee

Der Ort, der Sitz des Deutschen Bundestages, war bewusst gewählt: Einmal mehr bekräftigte die Bundeswehr, dass sie eine Parlamentsarmee ist, die auf dem festen Fundament der Inneren Führung steht. „Wir machen die Loyalität zwischen der Bundeswehr und der Gesellschaft heute sichtbar – hier in der Mitte unserer Republik, vor dem Haus, das dem Deutschen Volke gewidmet ist und über dem die deutsche und die europäische Flagge weht“, betonte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer. Durch das Gelöbnis vor dem Reichstagsgebäude werde deutlich: „Wir nehmen nicht nur unsere Soldatinnen und Soldaten in die Pflicht.“ Auch das Parlament nehme seine eigene Pflicht an. Genau so werde die Bundeswehr zur Parlamentsarmee.

Soldatinnen und Soldaten aus ganz Deutschland

Einheiten aus der ganzen Bundesrepublik hatten Rekrutenabordnungen zum Gelöbnis in die Hauptstadt geschickt. Die jungen Soldatinnen und Soldaten dienen im Versorgungsbataillon 142 (Hagenow), im 1. Luftwaffenausbildungsbataillon (Germersheim), an der Marineschule Mürwik (Flensburg), in den Logistikbataillonen 171 „Sachsen Anhalt“ (Burg) und 172 (Beelitz), im Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung (Berlin) sowie im Bataillon Elektronische Kampfführung 912 (Nienburg/Weser) und im Sanitätsregiment 1 (Weißenfels). Das Wachbataillon beim BMVgBundesministerium der Verteidigung und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr gestalteten das militärische Zeremoniell.

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Rund 400 Rekrutinnen und Rekruten aus sieben Standorten traten vor dem Reichstagsgebäude an, um im Beisein ihrer Familien, ihrer Freunde und den Mitglieder des Deutschen Bundestages ihre Treue gegenüber der Bundesrepublik zu geloben oder zu schwören.

Rekrutinnen und Rekruten - die Zukunft der Bundeswehr

Vor 66 Jahren, am 12. November 1955, hatte der erste Verteidigungsminister der jungen Bundesrepublik Deutschland, Theodor Blank, in der Bonner Ermekeil-Kaserne die ersten 101 Soldaten der neu gegründeten westdeutschen Streitkräfte ernannt. Sie waren die Soldaten der ersten Stunde. Demokratie brauche Bürgerinnen und Bürger, die kraftvoll für die Demokratie einstünden, unterstrich Kramp-Karrenbauer. „Freiheit, Frieden, Recht und Demokratie waren nie selbstverständlich in Deutschland und Europa. Sie sind es auch heute nicht.“ Diese Werte müssten deshalb immer wieder bestärkt und verteidigt werden von Bürgerinnen und Bürgern in Uniform, von Soldatinnen und Soldatinnen, die dazu bereit seien. Kramp-Karrenbauer forderte die Rekrutinnen und Rekruten auf: „Verteidigen Sie unsere Demokratie nicht nur im Einsatz. Verteidigen Sie sie jeden Tag, im Kreis der Kameradinnen und Kameraden, an Ihrem Standort genauso wie im Alltag.“

Ein Stück Zukunft der Bundeswehr

Die jungen Männer und Frauen dokumentierten vor dem Reichstagsgebäude mit ihrem feierlichen Eid und Gelöbnis, Soldatinnen und Soldaten geworden zu sein – ein Stück Zukunft der Bundeswehr. An sie gerichtet, sagte die Ministerin: In einer Zeit, in der oft über fehlenden Gemeinsinn geklagt werde, würden sich diese jungen Menschen zu Deutschland und seinen Werten bekennen. Das sei ein stolzes Bekenntnis. Sie dankte den Soldatinnen und Soldaten dafür von Herzen.

Der Preis der Freiheit

Es sei notwendig – auch wenn es von manchen als Zumutung empfunden werde – in der Gesellschaft über die Frage nach dem Preis von Freiheit und Sicherheit zu sprechen, so Kramp-Karrenbauer. Über die Bedingungen von Frieden und Krieg, über die Realität des Kämpfens und die Tragik von Verwundung und Tod. Die Einsätze der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr – und die Opfer, die sie gebracht hätten – erinnerten daran.

Die Bundestagspräsidentin Bas steht an einem Rednerpult, davor Blumengestecke.

Bei dem Gelöbnis sprach die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas

Sebastian Wilke/Bundeswehr

In 66 Jahren hervorragend bewährt

Die neue Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas, sprach in einer engagierten und einfühlsamen Rede zu den jungen Soldatinnen und Soldaten. Ihr Gelöbnis, so Bas, reiche weit über diesen Ort und den Kreis der hier Versammelten ins Land hinaus. Die Bundestagspräsidentin erinnerte daran, dass der Dienst der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr riskant sei. „Sie riskieren Leib und Leben für unsere Sicherheit.“

Sie blickte zurück auf die Gründung der Bundeswehr vor 66 Jahren. Damals seien viele Bürgerinnen und Bürger von den Gewalterfahrungen zweier Weltkriege geprägt gewesen. Krieg sollte es nie wieder geben. Erbittert sei um die Wiederbewaffnung im damaligen Deutschen Bundestag gerungen worden. Die Bundeswehr sei ausdrücklich als Verteidigungsarmee gegründet worden. Sie habe sich in 66 Jahren ihrer Geschichte hervorragend bewährt, so die Präsidentin des Deutschen Bundestages. Das Parlament fühle sich seiner Armee verantwortlich, unterstrich Bas. Niemals vergessen würden jene Angehörigen der Bundeswehr, die in treuer Erfüllung ihres Dienstes verstorben seien oder in den Einsätzen gefallen.

Im Parlament gebe es einen breiten Konsens darüber, dass die Bundeswehr die politische Unterstützung der Mitglieder des Deutschen Bundestages verdient habe. Sie sähen in den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nicht nur die militärische Aufgabe, sondern immer auch den Menschen, betonte Bas.

von Jörg Fleischer

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