Bundesheer und Bundeswehr üben im Waldviertel die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards ein
Bundesheer und Bundeswehr üben im Waldviertel die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards ein
- Datum:
- Ort:
- Allentsteig
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- 2 MIN
Seit Mitte November üben Fallschirmjäger aus Deutschland Seite an Seite mit österreichischen Jägern des Bundesheeres auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig in Niederösterreich. Ziel der multinationalen Übung mit rund 1.700 Teilnehmenden ist die Evaluierung eines luftbeweglichen österreichischen Jägerbataillons nach NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards.
Die Bundeswehr und das österreichische Bundesheer üben seit Anfang vergangener Woche gemeinsam im niederösterreichischen Waldviertel. Auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig im Nordwesten des Landes sind 1.700 Übungsteilnehmende beider Armeen zusammengezogen worden. Unter ihnen etwa 200 Bundeswehrsoldaten, überwiegend Angehörige der 4./ Fallschirmjägerregiment 26 aus Zweibrücken.
Spezialisten des Bundesheeres für den Luftlandeeinsatz
Die meisten österreichischen Soldatinnen und Soldaten gehören zur leichten 7. Jägerbrigade, einem Spezialverband des Bundesheeres, dessen sämtliche Einheiten mit Luftlande- und Lufttransportfähigkeiten ausgestattet sind. Die Soldatinnen und Soldaten der leichten 7. Jägerbrigade kommen „offensiv – präzise – schnell“ dort zum Einsatz, wo andere Kräfte des Bundesheeres nicht hinkommen – und zwar im In- und Ausland.
Evaluierung nach NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards für den KFORKosovo Force-Einsatz
Im Fokus der Brigadeübung stehen einerseits das Üben von Luftlandeeinsätzen und der Kampf im urbanen Umfeld sowie die Evaluierung des Jägerbataillons 25 nach NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards. Österreich ist kein Mitglied der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Voraussetzung für die Teilnahme österreichischer Truppen an Missionen unter Führung der Allianz ist deshalb deren Zertifizierung nach NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards.
„Im Zuge der Übung wird jetzt die Interoperabilität unseres Bataillons mit NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kräften überprüft“, erklärt der Presseoffizier, Oberstleutnant Dietmar Ragger. „Auch aus diesem Grund haben wir die deutschen Kameraden zur Teilnahme eingeladen.“ Diese Form der Zusammenarbeit zwischen Bundesheer und Bundeswehr sei nicht neu, so Ragger weiter. Seit Jahren bestehe eine Partnerschaft zu verschiedenen deutschen Verbänden. „Mit der Luftlandebrigade 1 verbindet unsere Brigade eine enge Patenschaft. Unsere Soldaten üben regelmäßig in Deutschland und umgekehrt.“
Hohe Schutzstandards gegen COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie
Im Herbst 2022 wird das Jägerbataillon 25 erneut die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission KFORKosovo Force (Kosovo Force) im Kosovo verstärken. Die dafür erforderliche Evaluierung findet aufgrund der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie unter hohen Sicherheitsvorkehrungen für die übende Truppe statt. Mit Blick auf den anstehenden Kosovo-Einsatz gibt es dazu keine Alternative. Das Gros der Übungstruppe ist vollimmunisiert. Alle Übungsteilnehmenden wurden zudem im Vorfeld getestet. Regelmäßige Tests während der Übung runden das Schutzmaßnahmenpaket ab.
Deutsche Fallschirmjäger unterstehen 7. Jägerbrigade
Das fiktive Szenario orientiert sich grob an den Einsatzerfahrungen der vergangenen Jahrzehnte. Zum Auftakt der Übung griffen die deutschen Fallschirmjäger und österreichischen Jäger im Rahmen einer Angriffsoperation irreguläre Kräfte insbesondere in Waldgebieten und im urbanen Gelände an.
Im Anschluss werden die eigenen Kräfte mit verschiedenen Situationen und Lagen konfrontiert, wie sie bei Stabilisierungsoperationen und friedenssichernden Missionen – wie etwa KFORKosovo Force – verschiedentlich aufgetreten sind. Die deutsche Fallschirmjägerkompanie wird dazu während der gesamten Übung dem österreichischen Jägerbataillon 25 unterstellt.