Brigade Litauen: Die Aufstellung geht voran
Brigade Litauen: Die Aufstellung geht voran
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Die Zeit ist knapp, das Vorhaben komplex: Deutschland stellt im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnerland Litauen eine schwere Brigade auf. In drei Jahren soll der Kampfverband einsatzbereit sein. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe Deutschlands und der Gastgebernation Litauen plant den Stationierungsprozess. Vom 16. bis 18. Oktober tagte sie zum achten Mal.
Die dauerhafte Stationierung einer Brigade im Ausland ist ein Novum für die Bundeswehr. 4.800 Soldatinnen und Soldaten und 200 zivile Bundeswehrangehörige sollen im Dienst aus dem Vollen schöpfen und angemessen untergebracht werden. Daneben muss das Pendeln zwischen Litauen und der Heimat in Deutschland ermöglicht und die Beschulung der Kinder der Bundeswehrangehörigen in Litauen sichergestellt werden.
Arbeitsgruppe auf gutem Weg
Kurzum, es geht um ein komplexes Vorhaben. Um es in der vorgegebenen Zeit umzusetzen, stimmen sich die Partner ständig ab. Bereits zum achten Mal tagte deshalb die deutsch-litauische Arbeitsgruppe unter Leitung von Generalleutnant Gunter Schneider, dem Abteilungsleiter für Militärstrategie, Einsatz und Operationen im Verteidigungsministerium, auf deutscher Seite sowie Generalmajor Remigijus Baltrėnas, dem Chef des Generalstabes, und Vaidotas Urbelis, dem Politischen Direktor des Verteidigungsministeriums, auf litauischer Seite.
„Wir haben gemeinsam eine Menge erreicht. Darauf können wir stolz sein. Ich bin überzeugt, dass wir auch die verbleibenden Aufgaben rechtzeitig bewältigen.“
Auf der Agenda des Treffens in Berlin standen Fragen zu den militärischen Liegenschaften, zu den privaten Wohnunterkünften der Bundeswehrangehörigen und zu einer Vielzahl weiterer Themen. Dazu zählen die medizinische Versorgung der deutschen Kräfte, die Zusammenarbeit der Militärpolizeien beider Länder sowie Fragen zur ITInformationstechnik-Anbindung und zur ITInformationstechnik-Sicherheit.
Schutz des freien Europas
Beide Staaten arbeiten aus guten Gründen mit Hochdruck am Stationierungsvorhaben. Litauen braucht die NATONorth Atlantic Treaty Organization zur Abschreckung und notfalls zur Unterstützung bei der Landesverteidigung. Schließlich grenzt es direkt an Russland und Belarus. Deutschland sieht in der Bereitstellung eines Großverbandes ein Zeichen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnissolidarität in der Zeitenwende und löst damit das Versprechen ein, das freie und demokratische Europa zu schützen.
„Ihre Sicherheit ist unsere Sicherheit.“
Die Stationierung der Brigade wird Schritt für Schritt umgesetzt. Die Entscheidung war im vergangenen Jahr gefallen, anschließend schickte die Bundeswehr ein Vorkommando ins Baltikum. Daraus ist inzwischen ein Aufstellungsstab hervorgegangen. Rund 150 Bundeswehrangehörige schaffen derzeit die Voraussetzungen für einen kontinuierlichen Aufwuchs des Heeresverbandes.
Nächstes Treffen Anfang 2025
Die Brigade soll im Sommer 2025 mit einem Aufstellungsappell in Dienst gestellt werden. Der überwiegende Teil der deutschen Kräfte soll in Rūdninkai südlich der litauischen Hauptstadt Vilnius stationiert werden. Ein weiterer großer Standort wird in Rukla in der Nähe der Stadt Kaunas entstehen.
Drei Kampfbataillone sollen der Brigade künftig angehören: zwei Bataillone aus Deutschland und ein Bataillon als Nachfolger der multinationalen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Battlegroup Litauen. Ergänzungs- und Unterstützungstruppenteile kommen hinzu. Das nächste Treffen der gemeinsamen Arbeitsgruppe für die Brigade Litauen findet Anfang 2025 in Vilnius statt.