Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 4 MIN
Ein Test von Exoskeletten zur Unterstützung bei schwerer Arbeit, die Fregatte „Hamburg“ in der Werft oder die ITInformationstechnik-Übung Gelber Merkur – auch in der Woche nach Ostern war viel los bei der Bundeswehr. Das und mehr sind die Bilder der Woche.
Maximale Stärke: Exoskelette
Bisher nur aus Computerspielen bekannt, jetzt auch bei der Bundeswehr: Exoskelette werden ähnlich unkompliziert wie ein Klettergurt angelegt. Sie unterstützen Trägerin und Träger beim Heben von schweren Lasten oder anderen körperlichen Arbeiten. Mittels eines Systems aus Elektromotoren, Gurten, Federn und Stangen wird außerdem vor allem der untere Rücken entlastet – dies beugt Schmerzen am Ende des Arbeitstages vor.
Kein Wunder also, dass sich auch die Bundeswehr für Exoskelette interessiert. Beim Referat Zukunftsentwicklung und Digitalisierung im Kommando Streitkräftebasis wird diese Technologie erforscht.
In einer Art Feldversuch erprobten nun einige Soldatinnen und Soldaten des Spezialpionierregimentes 164 Prototypen von Exoskeletten – mit großem Erfolg. Auf dem Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf musste für die Übung Air Defender ein Feldtanklager aufgebaut werden. Normalerweise eine strapaziöse Angelegenheit. Dank der Exoskelette war alles kein Problem.
Die Fregatte „Hamburg“ beim TÜV
Wie Pkw müssen auch Schiffe regelmäßig gewartet und überprüft werden. Für die Fregatte „Hamburg“ stand so eine technische Überprüfung nun an. Deshalb liegt das Kriegsschiff aktuell im Marinearsenal Wilhelmshaven in der Werft. Dort werden alle Verschleißteile intensiv geprüft und bei Bedarf ausgetauscht. Daneben stehen zum Beispiel auch sicherheitstechnische Überprüfungen an.
Weil die „Hamburg“, die zur Sachsen-Klasse gehört, mit ihrer Länge von 143 Metern deutlich größer ist als ein Pkw, können anstatt eines einzelnen Prüfers an einem Tag bis zu hundert verschiedene Personen an Bord beschäftigt sein. Aus der Fregatte wird eine Großbaustelle.
Daher müssen alle Arbeiten gut geplant werden. Teilweise werden auch die Aufbauten der Fregatte entfernt, um die darunter befindliche Technik überprüfen zu können. Auch sämtliche militärischen Waffen-, Radar-, Sonar- und Elektroniksysteme werden aus dem Schiff ausgebaut und durchgecheckt. Am Ende wird die „Hamburg“ generalüberholt an die Marine zurückgegeben und ist bereit für ihre nächsten Aufträge.
Teamplayer: Die Objektschützer der Luftwaffe
Bebautes Gebiet ist für infanteristische Kräfte eine große Herausforderung. Hinter jeder Ecke kann der Feind lauern, jeder einzelne Raum und jeder Korridor eines Gebäudes ist eine neue Gefahrenquelle. Oft muss in Sekundenbruchteilen eine Entscheidung getroffen werden. Um hier zu bestehen, sind eingespielte, gut ausgebildete Teams unentbehrlich. Alle müssen ihren eigenen Auftrag genau kennen. Auch auf Lageänderungen muss flexibel reagiert werden.
Die Objektschützer der Luftwaffe sind solche Profis und trainieren Szenarien des sogenannten Orts- und Häuserkampfes regelmäßig. Für die Frauen und Männer des Objektschutzes kommt hinzu, dass in Anlagen der Luftwaffe Tanklager, Jets und anderes technisches Gerät vorhanden sein kann. Einerseits kann davon ein Gefahrenpotenzial ausgehen, andererseits muss dieses Gerät beim Freikämpfen einer Anlage möglichst intakt bleiben. Dieser Umstand macht das Thema Orts- und Häuserkampf für die Spezialisten der Luftwaffe noch anspruchsvoller. Daher trainieren die Objektschützer regelmäßig.
Neuer VIPvery important person-Flieger bei der Luftwaffe
Schneller, höher, weiter: Die Luftwaffe hat die dritte von insgesamt drei Maschinen des Typs A350 erhalten. Der Flieger wurde auf den Namen Theodor Heuss getauft und kürzlich an die Luftwaffe übergeben. Die Regierungsflugzeuge sind die Nachfolger des Airbus A340. Die neuen Maschinen haben eine Reichweite von 18.000 Kilometern, fliegen in einer Höhe von 13 Kilometern und erreichen eine Geschwindigkeit von rund 910 Kilometern in Stunde.
133 Passagiere finden jeweils in ihnen Platz. Innen ist der A350 mit einem Arbeits- und Konferenzbereich mit mehreren Büros ausgestattet. Außerdem können Delegationen wie zum Beispiel Pressevertreter mitreisen. Gedacht sind die Büros der Lüfte für den Regierungsflugbetrieb – wenn Vertreter der Regierung oder Bundesminister ins Ausland reisen, dann mit einem der drei neuen A350 der Luftwaffe.
Übung Gelber Merkur – ohne ITInformationstechnik läuft nichts
Informationstechnologie ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch im Krieg müssen Gefechtsverbände der Bundeswehr digital miteinander verbunden sein, um erfolgreich kämpfen zu können. Bei der Übung Gelber Merkur wird die Bereitstellung von ITInformationstechnik-Dienstleistungen in einem laufenden Gefecht trainiert.
Oberstabsgefreiter Benjamin H.* ist als Truppsoldat für lokale verlegefähige Netze Teilnehmer der Übung und vorne mit dabei. Sein Bataillon übt den Ernstfall der Landes- und Bündnisverteidigung.
Für den Oberstabsgefreiten und ITInformationstechnik-Experten bedeutet dies: wenig Schlaf, viel Stress und vollen Einsatz. Denn die ITInformationstechnik-Systeme müssen schnell aufgebaut und betrieben werden. Wenn die Lage dies erfordert, muss diese Ausrüstung jedoch auch jederzeit schnell abgebaut und an einem neuen Ort neu aufgebaut werden. Zeit ist dabei wichtig, denn nur wenn die Ausrüstung steht, können die Gefechtsverbände untereinander kommunizieren. Dies kann im Ernstfall über Sieg oder Niederlage entscheiden.
*Name zum Schutz des Soldaten abgekürzt.