„Heute ist Ihr Tag, der Tag Ihrer Würdigung“ Kramp-Karrenbauer
„Heute ist Ihr Tag, der Tag Ihrer Würdigung“ Kramp-Karrenbauer
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 2 MIN
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer und die Spitzen weiterer Verfassungsorgane haben in Berlin den beendeten Afghanistaneinsatz gewürdigt. Im Mittelpunkt standen Einsatzveteraninnen und -veteranen aus den fast 20 Jahren, in denen die Bundeswehr in dem Land im Einsatz war.
„Die Bundeswehr hat all das ausgeführt, was ihr die Politik aufgetragen hat – auf die Bundeswehr ist Verlass! Liebe Veteraninnen und Veteranen, das ist Ihre große Leistung und allein Ihr Verdienst. Ich danke Ihnen im Namen unseres Landes. Unser Land ist stolz auf Sie“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede beim zentralen Abschlussappell auf dem Paradeplatz des Verteidigungsministeriums. Bei kaltem, sonnigen Wetter nahmen dort Hinterbliebene von Gefallenen, Einsatzveteranen und zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft sowie der Bundeswehr am Appell teil.
Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr
Zuvor hatten Vertreter der Einsatzverbände vor den Einsatzversehrten sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesministerin der Verteidigung Annegret Kramp-Karrenbauer und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, Kränze am Ehrenmal der Bundeswehr niedergelegt.
„Wir verneigen uns vor dem Andenken an die im Einsatz Gefallenen und Verstorbenen. Und wir wissen um unsere immerwährende Pflicht gegenüber ihren Angehörigen, von denen einige heute bei uns sind“, so Steinmeier weiter. Er erinnerte in seiner Rede auch an die zahlreichen, an Körper oder Seele verwundeten Einsatzgeschädigten. „Ich weiß: Für viele Soldatinnen und Soldaten ist es ein langer Weg zurück ins Leben. Manche kämpfen bis heute.“
Kramp-Karrenbauer: Gelerntes nicht vergessen
„Heute ist Ihr Tag, der Tag Ihrer Würdigung, der Tag, um Danke zu sagen und Respekt zu zollen,“ bekräftigte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Sie erklärte in ihrer Rede, es habe nun Priorität, offen und ehrlich Lehren aus dem Einsatz zu ziehen. „Wir dürfen – und werden – nicht vergessen, was wir gelernt haben und was Sie, was die Bundeswehr, in 20 Jahren geleistet haben. Und wir werden genauso fragen, was nicht gut lief und was besser werden muss, wie wir Erreichtes langfristig bewahren.“ Kein Einsatz habe die Bundeswehr so sehr geprägt wie Afghanistan. Heute sei sie eine gänzlich andere Armee – im Selbstverständnis, Ausrüstung und Ausbildung.
Großer Zapfenstreich als Abschluss des Tages
Ein Großer Zapfenstreich auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude beendete die Veranstaltungen. Abweichend von der üblichen Form standen auf dem Podest, vor dem die Musiker und die Ehrenformation antraten, keine hochrangigen Politiker, sondern zwei Veteranen des Afghanistaneinsatzes. Oberstabsfeldwebel Jens Burdinski, ein Panzergrenadier mit rund 1.700 Einsatztagen, und Frau Oberfeldarzt Katharina Siegl, eine Bundeswehrärztin mit dreimaliger Einsatzerfahrung am Hindukusch. Beide Soldaten waren gemeinsam im Einsatz und auch zusammen im Gefecht. Sie traten – ebenfalls abweichend vom Zeremoniell – im für den Afghanistan-Einsatz entwickelten Wüstentarnanzug an.