Gepanzerte Raubkatze

64 Tonnen Kampfkraft: So funktioniert der Leopard 2 der Bundeswehr

64 Tonnen Kampfkraft: So funktioniert der Leopard 2 der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Ein 1.500 PS starker Motor, eine 120-Millimeter-Glattrohrkanone und gut 64 Tonnen Kampfgewicht: Der Leopard 2 ist ein beeindruckendes Waffensystem und einer der modernsten Kampfpanzer der Welt. Der „Leo 2“ hat eine vierköpfige Besatzung. Wer hat welche Aufgabe in diesem Team? Und wozu wird der Panzer überhaupt eingesetzt?

Ein Kampfpanzer Leopard 2 schießt scharf im Gelände. Ein Feuerball entsteht an der Mündung der Kanone.

Ein Kampfpanzer Leopard 2 beim scharfen Schuss auf einem Truppenübungsplatz. Das Geschoss verlässt das Rohr der Bordkanone mit mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit.

Bundeswehr/Mario Bähr

Hauptaufgabe des Kampfpanzers Leopard 2 als Waffensystem der Panzertruppe der Bundeswehr ist die Bekämpfung gegnerischer Panzer. Dazu ist er mit einer rund 6,6 Meter langen Glattrohrkanone im Kaliber 120 Millimeter bewaffnet. Die im Gegensatz zu Kanonen mit gezogenen Läufen fehlenden Züge und Felder ermöglichen eine höhere Geschossgeschwindigkeit.

Gegen Kampfpanzer werden unterkalibrige Wuchtgeschosse eingesetzt, die einen mehr als halbmeterlangen Penetratorpfeil aus besonders hartem und dichten Wolfram verschießen. Dieser durchschlägt durch seine hohe kinetische Energie – das Geschoss verlässt das Rohr mit mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit – mehr als 80 Zentimeter Panzerstahl auf mehrere tausend Meter Entfernung.

Die Waffenanlage ist voll stabilisiert, sodass der Leopard 2 auch aus der Bewegung heraus Ziele treffen kann. Gegen leicht gepanzerte Ziele oder Infanteristen wird eine Sprenggranate eingesetzt. Wo das Geschoss explodiert, kann durch den Schützen eingestellt werden, sodass auch Gegner hinter Deckungen oder in Gräben bekämpft werden können.

Kommandant und Richtschütze

Die Besatzung des Leoparden besteht aus vier Soldaten und Soldatinnen – einem Kommandanten, einem Richtschützen, einem Ladeschützen und einem Fahrer. Kommandantin oder Kommandant ist für die Führung des Panzers verantwortlich, klärt über dessen unabhängig vom Turm drehbares Periskop mit Wärmebildkamera Ziele auf und weist sie dem Richtschützen zu.

Der Richtschütze bekämpft durch Drehen des Turms und Ausrichten des Geschützes gegnerische Ziele. Dazu visiert er sie über seine Optik an, der Feuerleitrechner bestimmt selbstständig mittels eines Laserentfernungsmessers alle zum Treffen nötigen Parameter. Über einen Abzug im joystickartigen Richtgriff feuert der Richtschütze die Bordkanone ab. Bei Bedarf kann er Ziele auch mit dem parallel zur Hauptwaffe verbauten Maschinengewehr MG3 bekämpfen.

Eine Soldatin mit Funkgerät sitzt im Turm eines Kampfpanzers Leopard und hält ein Patrone in der Hand

Eine Ladeschützin nimmt ein blau markiertes Übungsgeschoss aus dem Munitionsbunker im Turm, um die 120-Millimeter-Bordkanone nachzuladen

Bundeswehr/Carl Schulze

Ladeschütze und Fahrer

Der Ladeschütze ist für das Nachladen der Bordkanone zuständig. Die einteilige, mehr als 20 Kilogramm schwere Patronenmunition ist teils in der Panzerwanne, teils in einem Munitionsbunker im Turm verstaut. Je nach Variante hat der Panzer zwischen 42 und 37 Schuss an Bord. Der Leopard-2-Fahrer sitzt als einziges Besatzungsmitglied vorne in der Wanne. Über ein Lenkrad, Gas- und Bremspedal steuert er den Kampfpanzer, dabei kann er bei geschlossener Luke über drei Winkelspiegel das Gelände beobachten.

Der 1.500 PS starke Mehrstoffmotor ist mit einem viergängigen Automatikgetriebe verbunden. Motor und Getriebe sind in einem Triebwerksblock verbunden. So können sie bei Bedarf innerhalb weniger Stunden mit Hilfe eines Krans ausgebaut und getauscht werden.

Der Leopard 2 wird zwar schon seit 1978 in Serie gebaut. Er wurde aber immer wieder auf den neuesten technischen Stand nachgerüstet und wird von zahlreichen Ländern weltweit in unterschiedlichen Varianten genutzt. Die Bundeswehr hat rund 330 Leopard 2.

von Björn Lenz

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