Transkription: Marine im Gebirge

Transkription: Marine im Gebirge

Datum:
Lesedauer:
15 MIN

Sprecher: Korvettenkapitän Clemens Staffelt (CS), Hauptbootsmann Benjamin (HB), Redakteurin Barbara Gantenbein (BG), Soldaten und Soldatinnen des Seebataillons bei der Übung (SDB)

Delta to all. Radio check. Over.
Hier ist Bravo. Kommen.
This is Tango. Over.
Funkkreis – Podcast der Bundeswehr

Gefechtsgeräusche

BG: So klingt es, wenn das deutsche Seebataillon in Norwegen auf Feinde trifft. Hier ist Barbara Gantenbein aus Nordnorwegen, denn wir von der Redaktion der Bundeswehr berichten gerade vom Joint Mountain Training des Seebataillons. Hier üben die Soldatinnen und Soldaten während eines mehrwöchigen Trainings, wie man im Gebirge überlebt und kämpft. Und warum die Marine im Gebirge übt, das erklärt uns jetzt Korvettenkapitän Clemens Staffelt. Er ist der Leiter der Gruppe Amphibischer Einsatz im Seebataillon.

CS: Warum geht die Marine ins Gebirge? Die Marine, also unser Motto des Bataillons ist ja: vom Meer zum Land, vom Land zum Meer. Und so kommen wir quasi vom Meer gemeinsam mit unseren niederländischen Partnern oder anderen Alliierten mit ihren Schiffen an Land quasi. Und hier in Norwegen ist das Land halt gebirgig und von daher müssen wir wissen, wie wir in dem gebirgigen Gelände uns bewegen können, kämpfen können, um hier dann die potenziellen Aufträge auch erfüllen zu können.

BG: Genau. Und jetzt vom Meer zum Land ist eine ganz besondere Fähigkeit des Seebataillons, weil nur Sie diese amphibischen Dinge können, richtig? Sonst könnte man ja auch sagen, wir schicken hier Gebirgsjäger hin, aber das geht nicht, weil man ja irgendwie an Land kommen muss.

CS: Man muss das Seebataillon, glaube ich, wie den Türöffner einordnen in der Hinsicht. Also so, wie das Seebataillon derzeit strukturiert ist, sind wir kein Verband, der von See kommt und an Land geht und dann an Land große Aufträge wahrnehmen wird und tief ins Landesinnere vorgehen wird. Wir sind kein Heer innerhalb der Marine. Wir sind eher der Wegbereiter für dann vielleicht das Heer oder andere verbündete Streitkräfte. Wir besitzen die Fähigkeiten, Landungsgebiete aufzuklären. Unter Wasser wie auch über Wasser. Strandbereiche können wir sichern, können wir aufklären und machen quasi die Tür auf, ja, damit dann andere Verbände wie der des Heeres beispielsweise weiter ins Landesinnere vordringen können, oder selbst andersherum auch, wenn sie weit im Landesinneren sind, wir sie wieder aufnehmen können.

BG: Warum trainieren wir denn mit den Niederländern in Norwegen?

CS: Aufgrund der Kooperation zwischen dem Seebataillon und dem Korps Mariniers. Jetzt haben wir quasi einen gemeinsamen Ausbildungsplan entworfen und Teile dieses Ausbildungsplans sind halt das Joint Arctic und das Joint Mountain Training. Und die Niederländer führen dieses historisch begründet in Nordnorwegen durch. Man hatte hier ideale Bedingungen vorgefunden für den arktischen Kampf, also die Berge und den Schnee, mit den niedrigen Temperaturen bis zu minus 30 Grad. Und im Herbst halt das Mountain Training, wo es halt weniger Schnee gibt, wo die Temperaturen etwas freundlicher sind, aber das Gelände trotzdem noch sehr anspruchsvoll ist. Wir finden uns hier mit auf den nördlichsten Übungsplätzen der NATO und diese Bedingungen haben ihre Schwierigkeiten vom Gelände her, die man halt nur hier oben finden kann.

BG: Klar.

CS: Deswegen, glaube ich, ist das hier oben auch ein ganz gut gewählter Ort und sicherlich ist es einer der Orte, wo man am realsten Ausbildung betreiben kann für potenzielle Gefahren gegenüber der Allianz im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung.

BG: Wunderbar. Und ich gehe mal davon aus: Die Norweger sind auch sehr angenehme Gastgeber und stellen hier im Camp auch eine ganz gute Infrastruktur?

CS: Ja. Also die Norweger sind hervorragende Gastgeber. Die sind sehr froh, dass wir hier sind, also zumindest ist das der Eindruck, den wir haben. Man wird sehr freundlich überall begrüßt. Es ist ein sehr netter Umgang auch mit den norwegischen Kameraden, wenn man sich außerhalb der Kaserne sieht. Es sind ideale Bedingungen, die wir hier vorfinden, um die Ausbildung für unsere Soldaten durchzuführen.

BG: Super. Jetzt bei dem Joint Mountain Training: Welche Ausbildungsabschnitte haben wir hier?

CS: Das Joint Mountain Training ist im Grunde ein Training, wie es schon heißt, und innerhalb des Trainings befindet sich ein Lehrgang, der Mountain Movement und Survivaltraining heißt, und entsprechend des Titels findet man auch in den ersten zwei Wochen die Schwerpunkte. Es geht quasi darum: Wie bewege ich mich im Gebirge In verschiedenen Stärken, in der Gruppenstärke, in der Zugstärke, in der Kompaniestärke bis hin zum Bataillon? Was sind die Schwierigkeiten in der Bewegung im Gelände? Das Orientieren im Gebirge ist anders. Die Marschgeschwindigkeiten sind anders. Und aufgrund der Wetterbedingungen sind auch die Faktoren des Überlebens, des Survivals, letztendlich anders. Man muss sich dem Wetter anpassen, man muss seine Ausrüstung anpassen, muss seine Planung dem Wetter anpassen. Das sind die Schwerpunkte, die zu Beginn gelegt werden, damit man grundsätzlich erstmal sicher in der Lage ist sich hier oben zu bewegen. Und wenn man sich dann sicher bewegen kann getreu dem Motto, wie es so schön im Englischen heißt, crawl, walk, run, kommen wir quasi vom Krabbeln in die Gehphase, lernen dort die ersten taktischen Grundsätze der Niederländer, die dann wiederum verbunden sind mit dem Überqueren von natürlichen Hindernissen, sei es die Flussüberquerung oder das Klettern am Berg, das Abseilen. Und dann am Ende der Übung, quasi wenn wir dann zum Run kommen sozusagen, ist die Abschlussübung, die Bataillons-Abschlussübung in dem Falle, wo das gesamte Bataillon in einem taktischen Szenario eingesetzt wird und das Erlernte hier beübt.

Gefechtsgeräusche, Schießen

BG: Bevor es ans Eingemachte geht, werden alle notwendigen Fähigkeiten einzeln geübt. Auch, wie gerade, das Schießen. Und zwar mit deutschen und mit niederländischen Waffen.

CS: Also heute auf der Schießbahn hier in Norwegen schießen die Soldaten mit ihren Handwaffen, also dem G36 und den verschiedenen Maschinengewehren vom MG3 bis zum MG5 übers MG4. Und der Schwerpunkt hier überlegt auf die großen Entfernungen zu schießen und in einem Höhenwinkel zu schießen, den wir so in Deutschland nicht abbilden können.

BG: Für jeden Wanderer wäre das ein absoluter Traumtag. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Was ist die besondere Schwierigkeit für die Soldaten heute?

CS: Wahrhaftig. Jeder würde sich über so einen Tag freuen. Die Soldaten tun es auf gewisse Weise auch, doch wenn sie dann dazu kommen, dass sie mit ihren Waffen die Ziele anvisieren müssen, stellen sie fest, dass die Schießbahn Richtung Süden ausgerichtet ist und derzeit die Sonne einem von vorne ins Auge sticht und so die Ziele sehr unklar und schwer am Hang im Berg zu erkennen sind. Denn es sind schließlich 600 Meter Kampfentfernung und ein Höhenunterschied von bis zu 150 Metern. Das ist schon herausfordernd für Soldaten, die normalerweise im Norden von Schleswig-Holstein schießen.

BG: Und dazu kommt ja: Die machen das, wenn ich das richtig verstanden habe, heute zum allerersten Mal, stimmt’s?

CS: Das ist korrekt. Das ist für alle Soldaten hier heute das erste Mal, ja.

BG: Und gibt es welche, die sagen, wow, wie toll, der trifft alles, oder die trifft alles? Und gibt es auch welche, die selbst ein bisschen fluchen, oder ist es für alle einfach eine interessante Erfahrung und man tastet sich ran?

CS: Von, über, bis. Also wir haben Soldaten gehabt, die am Anfang sehr motiviert waren, dann kurzzeitig frustriert wurden, weil sie einfach nicht getroffen haben, doch dann festgestellt haben, dass sie korrigieren müssen und dann auch zum Erfolg gekommen sind. Und tatsächlich waren auch Schützen dabei, die mich sehr positiv überrascht haben, die auch auf Anhieb auf die große Entfernung die Ziele getroffen haben, egal, mit welcher Waffe. Also bisher ist es ein sehr positives Fazit vom Erfolg des Schießens, aber auch einfach nur von dem Erfahrungswert. Auf den Berg zu schießen aus dem Tal heraus, das hat heute viel gebracht für uns.

BG: Angetreten zur Ausbildung sind hier ursprünglich mal 31 Soldaten, darunter eine Gruppenführerin. Aktuell sind noch 24 dabei, auch die Soldatin. Und ihr Kamerad, Hauptbootsmann Benjamin, erklärt uns jetzt den Auftrag der nächsten Tage.

HB: In der nächsten Woche haben wir den Auftrag, in einem Raum gegnerische Kräfte, also Feinde, aufzuspüren. Das Ganze entweder durch verdeckte Aufklärung oder auch durch Kampf, um damit das Lagebild für die eigene obergeordnete Führung zu verdichten.

BG: Was genau wird passieren und was genau erwartet Sie dort?

HB: Wir marschieren durchs Gebirge oder durch bergiges Gelände, um dort einen Raum zu erreichen, indem wir unsere Zelte aufschlagen und dort dann nach Feindkräften suchen.

BG: Was ist so das übergeordnete Szenario? Was ist also die sogenannte taktische Lage? Was steckt dahinter? Was stellen wir uns vor, in welcher konkreten Situationen dann das, was Sie jetzt üben, notwendig wäre?

HB: Die Vorstellung ist, dass feindliche Kräfte aus dem ostwärtigen Raum in diesem Raum Einzug gewonnen haben und in Kleinstgruppierung in dem Raum, in dem wir eingesetzt sind, agieren.

BG: Also das ist dann kein richtiger Krieg, sondern wir stellen uns im Moment eher so die grünen Männchen vor. Ist das so?

HB: Es ist die Vorstufe beziehungsweise der vorhergehende Prozess, um in einen Krieg zu gelangen oder in eine Aktivität zu gelangen.

BG: Das heißt, Sie müssen auf alles vorbereitet sein und haben echt umfangreiche Ausrüstung dabei. Und was führen Sie denn jetzt alles mit, wenn Sie rausgehen? Also an Waffen, an Zelten. Ja überhaupt, was brauchen Sie für das Überleben im Gelände?
HB: Zunächst für das Überleben gegenüber den feindlichen Kräften benötigen wir unsere Waffen. Da haben wir die normalen Waffen, die in der Infanterie gang und gäbe sind. Sprich, ein Maschinengewehr, so wie jeder Soldat seine eigene persönliche Handwaffe, das Gewehr G36, hat. Zum Überleben der Witterung gegenüber haben wir extreme cold weather tents, die auf drei Soldaten verteilt werden und vier Soldaten Platz bieten, und weitere Ausrüstung, die wir benötigen, um uns warm zu halten, trocken zu halten. Zusätzlich kommt dazu pro Tag drei Liter Wasser und Verpflegungsrationen, die zirka auch nochmal 1,5 Kilo auf die Waage bringen pro Tag.

BG: Also ich habe ja gestern mal so einen Rucksack aufsetzen dürfen. Und der war noch nicht ganz voll und ich war wirklich, also wirklich entsetzt, wie schwer der ist, dass man im Prinzip ja wirklich nur noch in Vorlage gehen kann, weil der so viel wiegt. So über den Daumen gepeilt, wenn alles eingeladen ist, also wenn man mit Waffen und Rucksack und Zelt und so, was schleppen Sie da mit sich?

HB: Je nach Konfektionsgröße des Soldaten können das bis zu 40 Kilo werden.

BG: Ja, das ist schon krass, und dann durch unwegsames Gelände, keine Wege. Das ist schon eine Hausnummer.

HB: Ja.

BG: Da kommen wir jetzt auch gleich auf das norwegische Gelände hier. Das ist ja schon ganz anders als das, was wir so kennen von unseren Truppenübungsplätzen. Wie schwierig ist denn das? Und was sind hier so die Herausforderungen? Ist das jetzt zum Beispiel sehr modderich? Versinkt man im Boden oder ist es sehr steil oder steinig oder eine Mischung aus allem?

HB: Die verschiedenen Untergründe, die man hier hat, bringen Herausforderungen mit sich. Unterhalb der Baumgrenze ist es nicht wie in einem gepflegten deutschen Wald, dass man Bodenfreiheit hat, sondern überall trifft man auf Wurzeln. Geht man über die Baumgrenze hinaus, hat man Hochmoore sowie Fels und Geröllfelder. Es besteht wenig Infrastruktur also keine Wege, keine Gebäude woran man sich orientieren kann. Alles muss anhand von Geländemerkmalen entstehen, sprich Berggipfel, Baumgrenzen, Gewässer et cetera.

BG: Und so nach Ihrer Erfahrung, was ist für die Soldaten am schwierigsten da draußen?

HB: Die andauernde Belastung. In Deutschland selbst sind die Übungsplätze oder Übungsplatzaufenthalte sowie Standortübungsplatz Aufenthalte meist nur noch zwischen drei und vier Tage lang. Und hier kann es durchaus vorkommen, dass man zehn oder elf Tage im Feld lebt. Das zehrt an der Kraft und das ist so die größte Belastung, worauf man sich schlecht vorbereiten kann.

BG: Wenn man jetzt weiß, da sind ein Arzt und Notfallsanitäter dabei: Wie notwendig sind die bei so einer Übung?

HB: Im Grundsatz sollten sie ja an diesem Training teilnehmen, um die Voraussetzungen für Weiteres zu schaffen, aber fast täglich sind die in der Realversorgung eingebunden, wenn sich deutsche oder auch niederländische Soldaten verletzen und da eine direkte Versorgung vor Ort stattfinden muss.

BG: Und was gab es da für Verletzungen? Was ist da bisher schon passiert?

HB: Wir hatten Verbrennungen, Unterkühlung, Erschöpfungserscheinung, verstauchte Knöchel, verletzte Knie.

BG: Wie gehen Sie um mit Soldaten oder Soldatinnen an der Erschöpfungsgrenze? Wie lange kann man die in der Übung drin lassen und wann muss man entscheiden, sorry, aber jetzt geht es echt nicht mehr?

HB: Die Soldaten, die mit nach Norwegen gekommen sind, haben die Willensstärke schon vorher bewiesen, das heißt, wenn die an der Erschöpfungsgrenze sind, dann wird eine Rast eingelegt. Die werden nochmal mit Nahrung, was hier sehr wichtig ist, aufgepäppelt und dann geht‘s weiter. Sollte es dann nicht weitergehen, wird halt die Evakuierung aus dem Raum sichergestellt.

BG: Dafür haben sie Hägglunds hier, um auch an unwegsame Stellen zu kommen.

HB: Genau. Oder aber halt zu Fuß durch Kameradenhilfe an den nächstgelegenen Aufnahmepunkt.

BG: Was natürlich dann für die Kameraden auch wieder extreme Zusatzbelastung ist, oder?

HB: Ja, tatsächlich.

BG: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Sie haben eben das Thema Ernährung schon angesprochen. Wie viele Kalorien verbrauchen Sie pro Tag hier?

HB: Unsere Rationen, die wir pro Tag bekommen, fassen 7.000 Kalorien und die benötigt man auch. Also man merkt keine Zunahme, nachdem man dieses Training absolviert hat und jeden Tag über 7.000 Kalorien zu sich genommen hat.

BG: Ich sollte mitkommen (lacht). Klingt gut. Letzte Frage: Das ist natürlich jetzt die Frage über die Toilette, über die wir hier jetzt in den letzten Tagen schon viel gehört haben. Wie funktioniert das mit der Toilette im Gelände?

HB: Ja, man muss sich vorstellen, man ist ein erwachsener Mann und wenn man auf die Toilette muss, setzt man sich auf einen Stuhl, der keinen Boden hat, in dem eine Tüte befestigt ist, und verrichtet sein Geschäft und lässt dabei die Gedanken schweifen. So verrichtet man hier sein Geschäft. Dann verstaut man das im Rucksack und gibt es beim nächsten Aufnahmepunkt ab.

BG: Verstehe. Und der tiefere Sinn dahinter, das klingt ja erst mal sehr kurios, dass man ein Beutelchen mit seinen Geschäften mit sich herumträgt, aber der tiefere Sinn dahinter ist, dass man keine Spuren hinterlässt, oder?

HB: Zum einen, aber auch: Diese Übung oder diese Trainings werden hier zweimal pro Jahr durchgeführt, jedes Mal in einer Stärke von bis zu 500 Soldaten. Man könnte sich vorstellen, wie das Gelände sonst hier aussähe.

BG: Es hat also durchaus auch einen praktischen Sinn. Nicht nur einen Taktischen, sondern auch einen Praktischen.

HB: Ja. Umweltschutz geht alle an.

Soldaten marschieren durch matschiges Gelände

BG: Nach ein paar Tagen in der Wildnis sind die Schultern taub vom schweren Rucksack und die Hüften sind blau vom Hüftgurt und ein weiterer Kamerad ist ausgefallen. Wie geht‘s Ihnen denn jetzt nach den ersten Tagen hier draußen?

SDB: Also man merkt die Gelenke. Wir sind alle sehr müde, wir hatten sehr sehr wenig Schlaf. Sobald man wieder zur Ruhe kommt, geht’s, aber die Märsche sind schon sehr anstrengend.

BG: Hatten Sie sich das so vorgestellt oder hatten Sie eine andere Vorstellung?

SDB: Also wir haben es uns schon hart vorgestellt. Wir kennen das aus Erzählungen von Arctis Training, was auch noch dazukommen wird im Winter, aber so hart, wie es jetzt wirklich ist, hat sich‘s, glaube ich, keiner vorgestellt.

BG: Ich habe eben schon ein paar Kameraden gefragt. Wie ist es Ihnen denn gegangen?

SDB: Ja, die Füße tun weh, Beine tun weh, Rücken tut weh. Man ist nicht mehr so frisch wie am Anfang.

BG: Ich seh‘ da immer noch gute Laune. (lacht) Wie kommt’s?

Soldat: So ein Lächeln ist einfacher als immer so ein grummeliges Gesicht und das hält die Moral aufrecht.

Geräusche vom Marsch und Maschinengewehrfeuer

BG: Im Hintergrund hören wir Gewehrfeuer und jetzt kommen unsere Truppen aus dem Wald, sehen ganz schön fertig aus, sind so gegen 15 Uhr gestern ja aufgebrochen und waren um halb fünf in ihrem Biwak. Und als Nächstes steht jetzt die Gewässerüberquerung an.

Flussrauschen, Schritte

BG: Die Soldaten legen jetzt ihre Klettergurte an, um gleich übers Gewässer zu gehen. Der Instruktor ist ein Niederländer und hat eben nochmal erklärt, um was es geht, was gemacht werden soll und auch wo entsprechend Sanität wartet, sollte irgendwas schief gehen.
Und wenn ich das Mikro Richtung Fluss halte, dann hört man schon: Das ist schon kein kleines Flüsschen. Da ist schon ein bisschen Strömung dahinter.

Starkes Flussrauschen

Die deutschen Soldaten werden jetzt gleich nicht als Gruppe durchgehen, sondern die werden über einen Seilsteg rüberhangeln und einer muss durchwaten, um das Seil, das dafür benötigt wird, auf der anderen Seite an einem Baum festzumachen. Und dann können alle anderen folgen. Ich habe mir jetzt ein bisschen von den holländischen Ausbildern erklären lassen, worauf die achten. Und in allererster Linie ist hier wirklich die Sicherheit das Thema. Auf jeder Seite der Flussüberquerung, also auf jeder Seite des Flusses, stehen Instruktoren, die ganz genau darauf achten, dass die Knoten richtig gemacht werden, damit die nachher halten, und dass die Leute, die den Fluss überqueren, sich ordentlich sichern. Unten, sollte doch einer abstürzen, in dem Fluss ist eine Sicherungsleine. Das heißt, sollte einer ins Wasser fallen und runtergetrieben werden, kann er sich dann an der Leine festhalten und auch an der Leine zum Ufer zurückziehen. Und auf der Seite, auf die unsere deutschen Truppen jetzt gleich rübersetzen werden beziehungsweise über das Seil sich rüberziehen werden, ist auch ein Zelt, in dem die Leute, die ins Wasser fallen, falls das passiert, wovon ich jetzt mal nicht ausgehe, aber falls jemand ins Wasser fällt, kann der dann auch ins Zelt gehen und sich gleich erstmal wieder aufwärmen. Es ist doch empfindlich kühl und windig und da sollte man nicht zu lange mit nassen Klamotten draußen rumstehen.

Flussrauschen

Das Gewässer haben alle heil geschafft und Korvettenkapitän Staffelt ist zufrieden.

CS: Es ist eine Teamaufgabe, man muss es gut koordinieren, um schnell und zügig voranzukommen, und da war viel Führerleistung gefragt. Da sind unsere Gruppenführer dann ja wirklich ihren Aufgaben nachgekommen und haben angeleitet, haben geführt und ich denke, das war auch einer der Schlüssel, warum das Ganze zum Erfolg geführt hat.

BG: Die Frauen und Männer vom Seebataillon haben das alles gemeistert, haben jetzt zwei Wochen Training hier hinter sich. Es folgt jetzt noch eine weitere Woche. Und wenn Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, das alles nochmal genau nachlesen wollen, dann gehen Sie auf Bundeswehr.de. Da finden Sie nämlich Artikel zu dem Thema und es gibt auf Youtube ein Video zum Seebataillon im Gebirge. Und den nächsten Podcast hören Sie mit einem ganz anderen Thema dann wie gewohnt am kommenden Donnerstag. Ich melde mich ab aus dem Funkkreis. Machen Sie es gut. Tschüss.