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14 MIN

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Sprecher: Redakteurin Hauptmann Janet Watson und Oberstabsfeldwebel Jan N.

Delta to all. Radiocheck. Over.
Hier ist Bravo. Kommen.
This is Tango. Over.
Funkkreis – Podcast der Bundeswehr

Jan N.: Hier arbeiten Menschen mit Menschen für Menschen.

Janet Watson: „Hier“ bedeutet im Familienbetreuungszentrum Berlin und die Stimme gehört zu Oberstabsfeldwebel Jan N. Er ist Leiter des Familienbetreuungszentrums und mit ihm möchte ich heute über sein wichtigstes Gut reden: die Angehörigen von Soldaten im Einsatz. Ich bin Hauptmann Janet Watson aus der Redaktion der Bundeswehr und ich freue mich, dass Sie da sind, Herr Oberstabsfeldwebel.

Jan N.: Ja, recht herzlichen Dank.

Janet Watson: Betreuung von Angehörigen ist das Stichwort und das machen Sie nicht allein, Herr Oberstabsfeldwebel.

Jan N.: Wir sind ein Team aus zwei Militärs und drei zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und wir kümmern uns im Schwerpunkt um die Angehörigen von Einsatzsoldatinnen und Einsatzsoldaten vor, während und nach dem Einsatz.

Janet Watson: Und genau darum geht es?

Jan N.: Der Schwerpunkt liegt einfach darin, dass wir die Angehörigen in der Zeit, während ein Soldat oder eine Soldatin sich in den Einsatz begibt, dass wir die Angehörigen betreuen. Das heißt in allen Fragen vor, während und nach dem Einsatz sind wir wirklich 24/7 für die dementsprechenden Angehörigen da.

Janet Watson: Dafür ist es bestimmt hilfreich, auch schon mal im Einsatz gewesen zu sein.

Jan N.: Aus meiner persönlichen Bewertung würde ich sagen: unerlässlich. Denn der Angehörige, dem ist es ja besonders wichtig, dass derjenige, welcher Leiter oder aber auch stellvertretender Leiter ist, oder ein anderes Teammitglied, wirklich Erfahrung aus den persönlichen Einsätzen mitbringt, um dann aber auch wirklich die Nähe zu zeigen, was man als Soldat oder Soldatin in einem Einsatz unter Umständen erlebt, wie man sich gibt, wie man dort verpflegt oder untergebracht wird.

Janet Watson: Und bei vier Einsätzen, zwei in Afghanistan und zwei im Kosovo, bringen sie nicht nur Fachexpertise mit, sondern haben eben auch Erfahrungen mit der anderen Seite, sage ich jetzt mal, nämlich mit ihren Angehörigen. Und genau über die wollen wir heute reden. Denn klar ist es eine Belastung, als Soldat in den Einsatz zu gehen, getrennt sein von zu Hause und 24/7 einen Auftrag zu haben.

Aber den Angehörigen geht es ja nicht anders. Sie müssen sich um den Alltag zu Hause kümmern. Auch sie gehen durch eine lange Zeit der Trennung. Und sie machen sich auch Sorgen und manche Sorgen, die tauchen eben immer wieder auf.

Jan N.: Da geht es natürlich los mit dem Einsatzland, speziell. Einige Einsätze sind etwas mehr gegenwärtig in der Presse, wie zum Beispiel in Mali oder ehemals in Afghanistan. Heutzutage hört man eher weniger, wie zum Beispiel über den Kosovo. Damit hat natürlich das sogenannte Gefahrenpotenzial auch einen nicht zu unterschätzenden Eindruck auf unsere Angehörigen. Und das heißt, die Nachrichten, die man dementsprechend über das eine oder andere Einsatzgebiet hört, sind unter Umständen auch mit negativen Einflüssen verbunden.

Und da geht es dann natürlich los, wenn zum Beispiel der Partner oder Partnerin sich in Gao befindet. Wie sind die Männer und Frauen dort untergebracht? Wie ist die Verpflegung? Wie muss ich mir das vorstellen? Wie erreiche ich meine Soldatinnen und Soldaten im Einsatz? Was ist, wenn irgendetwas passiert? An wen wende ich mich? Das sind so die Schwerpunktfragen, die im Moment auf uns hier im Team FBZFamilienbetreuungszentrum zukommen.

Janet Watson: Jetzt wird der Angehörige mit seinen Sorgen natürlich nicht alleine gelassen, sondern darauf wird reagiert.

Jan N.: Aufgrund eigener Erfahrung biete ich natürlich immer an, im Idealfall so was in einem direkten persönlichen Gespräch, ob hier bei uns in der Dienststelle oder aber auch während einer Informations- und Betreuungsveranstaltung, zu klären. Ich fahre aber auch gerne irgendwo raus und wir treffen uns in einem Café, um diese Fragen immer persönlich zu beantworten. Und ich habe festgestellt, dass wenn der Angehörige mich persönlich darauf anspricht und dann einfach feststellt jawohl, die Einsatzerfahrungen sind da, dass ich persönlich auch sagen kann: Wie habe ich meine Einsätze erlebt, durchlebt und aber auch die Verbindung mit meiner Familie zu Hause? Und das finde ich, das hilft den Angehörigen sehr, denn wir haben ja oftmals Angehörige, die diese Zeit der Trennung zum ersten Mal erleben.

Janet Watson: Wichtig ist aber auch das Einsatzgänger und Angehörige zu Hause sich auch ein paar Grundsätze vornehmen. Da haben Sie vermutlich ein paar Tipps für uns.

Jan N.: Was für mich immer wichtig ist, ist die Verbindung zu halten jederzeit. Das heißt aber auch, keine festen Termine vereinbaren, denn nichts ist schlimmer, als wenn man einen festen Termin vereinbart. Und auf einmal stellt man fest: Ich kann ja gar nicht mit meinem Herzallerliebsten im Einsatz telefonieren. Das hat unterschiedliche Gründe. Nicht immer nur, dass man hoch eskaliert aufgrund von Telefonabschaltungen, weil es sein muss, aufgrund der Lage. Nein, der Soldat oder die Soldatin kann einfach auch mal vergessen, seinen Akku aufzuladen und dann kommen über so ein Medium wie WhatsApp vielleicht nicht unbedingt die blauen Haken. Ganz, ganz wichtig ist auch das, was hier zu Hause erlebt wird, dem Soldaten im Einsatzland oder der Soldatin einfach mitzuteilen. Und das im Idealfall per Feldpost. Denn Feldpost ist jederzeit für den Einsatzsoldaten aus der Hosentasche wieder rauszunehmen und man sieht die persönliche Handschrift. Und unter Umständen gab es vielleicht noch ein bisschen Parfüm drauf.

Janet Watson: Verbindung halten ist recht einfach gesagt. Sie haben gerade gesagt, die Angehörigen sollen erzählen, was zu Hause los ist. Aber gerade bei richtig großen Problemen daheim kann der Soldat tausende Kilometer weit weg recht wenig tun. Andererseits darf der Soldat schlichtweg auch nicht alles erzählen. Am Ende muss man also sagen: Es kann nicht über alles geredet werden.

Jan N.: Ja, da gebe ich Ihnen recht. Es ist natürlich ein zweischneidiges Schwert, jedoch möchte der Soldat oder die Soldatin die im Einsatz ist, mit Sicherheit ganz stark wissen, ob zu Hause alles läuft. Das heißt, unter Umständen sind noch Kinder da, geht es den Kindern gut? Denn Kinder machen oftmals aufgrund der einsatzbedingten Trennung einen kleinen Schritt zurück. Unter Umständen gibt es Probleme in der Schule, sie nässen ein oder aber auch im ganz normalen Umgang mit Einkaufen oder ähnlichem. Ist man vielleicht gerade an einen neuen Ort gezogen und unter Umständen ist die Ehefrau dort alleine, wie ist die Unterstützung durch die Bundeswehr? Für den Soldaten im Einsatz. Er weiß genau, er hat ein sogenanntes Team Hotel und die Männer und Frauen, die bemühen sich, um unseren Angehörigen hier im Heimatland wirklich unter die Arme zu greifen.

Janet Watson: Team Hotel könnte auch Team Heimat heißen. Und das sind Soldatinnen und Soldaten, die in der Heimat verblieben sind. Aber dazu können auch die Mitglieder des Hilfenetzwerks zählen. Aber auch der Soldat im Einsatz kann nicht über alles reden.

Jan N.: Ganz genau. Und das ist auch so. In den Einsätzen unterliegen wir der Verschwiegenheit. Und das ist auch gut so, denn der Soldat, der unter Umständen manchmal auch mal nicht allzu schöne Dinge erlebt, der hat direkt im Einsatzland die dementsprechenden Profis, wie zum Beispiel die Militärseelsorge, die Truppenpsychologie, die ausgebildeten Peers und aber - und das ist ganz besonders wichtig - er unterhält sich mit seinen Kameradinnen und Kameraden über das dort Erlebte.

Janet Watson: Heißt, als Angehöriger kann ich mir also sicher sein: Selbst wenn was passiert, kann den Soldaten im Einsatz die nötige Hilfe zur Seite gestellt werden?

Jan. N.: Aus meiner persönlichen Bewertung, weil ich Dinge auch selber miterleben konnte oder mit gesehen habe bei Kameradinnen und Kameraden, weiß ich, dass es den Männern und Frauen in der sogenannten, ich nenne es mal Erstversorgung, Erstgesprächen, dass definitiv niemand alleine gelassen wird. Und das, glaube ich, ist genau das Richtige, dass man den betroffenen Soldaten und Soldaten direkt vor Ort hilft. Und die Kameradschaft ist da ein ganz, ganz wichtiger Teil.

Janet Watson: Es gibt aber auch noch andere Hürden, die auftreten könnten. Ich hatte im Einsatz damals eine Freundin, die sich ständig mit den Nachrichten aus dem Einsatzland beschäftigt hat und dadurch die ganze Zeit über besorgt war. Da ist mein Handy auch schon mal mit 20 Nachrichten voll gewesen, obwohl der Anschlag, der sie so besorgt hat, hunderte Kilometer weit weg war.

Jan N.: Sie merken schon, dass ich ein wenig lächle, weil da bitte ich wirklich immer drum und appelliere auch daran, dass die Angehörigen, wann auch immer sie solche Nachrichten mitbekommen oder erhalten, sie mögen bitte die dementsprechenden Familienbetreuungszentren oder Familienbetreuungsstellen anrufen und zwar dafür sind wir da, weil wir nutzen dann die Möglichkeit über unseren Dienstweg für die Verbindungsaufnahme mit dem Einsatzführungskommando.

Denn oftmals und wenn so was mitten in der Nacht ist, dann wissen wir es ja selber noch nicht mal und dann holen wir uns die dementsprechenden Informationen aus den Einsatzländern und dann wissen wir, was dort erst mal überhaupt passiert ist, denn nichts ist schlimmer, als wenn man jede Nachricht ungefiltert als Angehöriger in sich hinein saugt, weil man verliert dann nachher den Blick für das Ganze und die Eskalationsspirale nimmt irgendwann kein Ende.

Und wir sind aber dafür da, um für die Angehörigen wirklich die richtigen Informationen aus den dementsprechenden betroffenen Einsatzländern uns zu organisieren.

Janet Watson: Aber selbst, wenn es keinen Anschlag gibt, sondern ich einfach mal zum Telefonieren verabredet war und ich merke als Angehöriger oder Angehörige, ich habe schon sieben Stunden nichts gehört, die Häkchen werden einfach nicht blau. Selbst in solchen Fällen ist es doch sinnvoller, sich auch an die Familienbetreuung zu wenden?

Jan N.: Genau das ist der Punkt und auch das machen wir, denn dafür sind wir da und auch wir sind nicht immer sofort über alles was in der Welt passiert informiert. Aber dafür gibt es innerhalb der Bundeswehr die dementsprechenden vorgesetzten Dienststellen. In unserem Fall wenden wir uns für alles, was im Ausland oder in den Auslandseinsätzen passiert, an die sogenannte OPZOperationszentrale im Einsatzführungskommando in Potsdam.

Jan N.: Und dort erhalten wir dann dementsprechende Informationen aus den dementsprechenden Einsatzländern. Und wenn es heißt, ich erreiche meine Soldaten oder meine Soldatin nicht mehr, dann nehmen wir als allererstes mal Verbindung von hier auf mit dem Einsatzland. Und sollte uns das nicht gelingen, dann wie gesagt, nutzen wir die Möglichkeit über das Einsatzführungskommando.

Janet Watson: Und wenn dann doch der Ernstfall eintritt, also Gefechte oder Anschläge, wo es eben Verwundete oder Gefallene gibt, funktioniert der Weg ähnlich und sie kommen vor allem sehr schnell an Infos ran?

Jan N.: Ja, das ist natürlich die für uns unangenehmste Arbeit, aber sie gehört halt bei uns dazu. Auch dort werden Dinge, die im Einsatzland passieren, automatisch an das Einsatzführungskommando gesandt. Dort werden alle Informationen gefiltert, um dann ganz klar die Entscheidung zu treffen: Jawohl, das Familienbetreuungszentrum ist betroffen und dieses Familienbetreuungszentrum wird dann direkt informiert. Alle anderen werden nur informativ mit in den Verteiler genommen.

Und für den schlimmsten Fall gibt es eine Verfahrenskette die wir dann ablaufen um dann diese Informationen an die dementsprechenden Angehörigen zu transportieren.

Janet Watson: Jetzt müssen wir natürlich noch darüber reden, wie diese Verfahrenskette abläuft.

Jan N.: Also das Einsatzführungskommando ist nie der Überbringer der schlechten Nachricht. Das heißt, aus dem Einsatzführungskommando erfahren wir, wer der Überbringer der Nachricht ist. Wir organisieren jemanden von der Militärseelsorge, von der Truppenpsychologie, die dementsprechenden Fahrzeuge und in unserem Fall hier im Landeskommando Berlin entweder unseren Kommandeur oder aber den stellvertretenden Kommandeur, der dann leider diese Nachricht sich auf den Weg machen muss.

Janet Watson: Und die fahren dann zu den Angehörigen nach Hause und überbringen die Nachricht?

Jan N.: Ja, und in dem Fall hat ja jeder Soldat oder jede Soldatin die Möglichkeit, zwei Personen anzugeben und sofern zwei Personen angegeben worden sind, nutzt man auch die Möglichkeit und zwar in dem Sinne, dass man zwei Vorgesetzte parallel zur gleichen Zeit mit der Überbringung dieser Nachricht beauftragt.

Janet Watson: Und genau das Verfahren muss dann super, super schnell gehen und das hat auch einen Grund.

Jan N.: Das Wichtige ist halt, dass die Nachricht innerhalb der Bundeswehr überbracht wird und dass die Angehörigen sowas nicht unter Umständen dann noch mit dem Namen aus den Medien erfahren und da muss ich auch ganz ehrlich sagen, hat die Familienbetreuungsorganisation richtig, richtig viel gelernt In den letzten Jahren und toi ,toi, toi waren wir als FBZFamilienbetreuungszentrum Berlin zum Glück nicht oft, aber leider einmal doch betroffen.

Janet Watson: Damit man als Angehöriger in diesem Hilfe Netzwerk aufgehangen sein kann, muss aber ein Schritt gegangen sein, der Angehörige muss nämlich angemeldet sein.

Jan N.: Ja und man muss erst mal sagen, den Schritt kann noch nicht mal der Angehörige machen, sondern der Einsatzsoldat oder die Einsatzsoldatin hat da den ersten Schritt zu machen. Und zwar jedem Einsatzsoldaten wird die Möglichkeit offeriert, bis zu zwei Angehörige in das System einpflegen zu lassen. Und wer auch immer in den Einsatz geht, da bitte ich und appelliere ich daran, dieses Angebot, was die Bundeswehr liefert, einfach an die Angehörigen zu übergeben.

Jan N.: Denn nur so, wenn der Soldat oder die Soldatin das übergibt, hat derjenige welche die Möglichkeit, in unser System aufgenommen werden zu können. Und auch dann wird er vor, während und nach dem Einsatz dementsprechend von und mit uns betreut.

Janet Watson: Und nach der Anmeldung wird der Angehörige sofort kontaktiert.

Jan N.: Genau, sofern der Angehörige bei uns im System aufploppt, weil er hinterlegt worden ist, erhält der Angehörige unmittelbar von uns ein sogenanntes Begrüßungsschreiben. In den meisten Fällen, Gott sei Dank ist Corona jetzt so ein bisschen so, dass wir unsere Informations- und Betreuungsveranstaltungen wieder durchführen können. Gleichzeitig noch mit einer Einladung verbunden, das heißt in dem Begrüßungsschreiben stellen wir uns kurz vor, man sieht auf einem Blatt Papier ganz kurz fünf Personen. In dem Fall hier das Familienbetreuungszentrum und wir unterbreiten das dementsprechende Angebot. Dem Angehörigen selber obliegt es frei, ob er dieses Angebot nutzt oder auch nicht. Jedoch hat er, weil er bei uns in der Datenbank gepflegt ist, jederzeit die Möglichkeit, uns anzurufen und sich dementsprechende Informationen auch einfordern zu können.

Janet Watson: Es gibt aber auch Veranstaltungen, die Familienbetreuungszentren organisieren, damit das Getrenntsein etwas leichter fällt.

Jan N.: Zu einer sogenannten Informations- und Betreuungsveranstaltung laden wir im Schnitt circa sechs Wochen vorher ein. Das heißt, die Angehörigen haben bei uns ungefähr vier Wochen Zeit, sich darüber einfach mal Gedanken zu machen, ob sie uns an so einer Veranstaltung besuchen wollen. Ich nehme jetzt einfach mal den Besuch im Mai, den wir hatten. Da haben wir den Angehörigen eine Möglichkeit geschaffen, hier bei uns sich in der Julius-Leber-Kaserne zu treffen.

Früh morgens bei einem gemeinsamen Frühstück. Dann gab es einen Kurzvortrag zu den dementsprechenden Einsätzen, wo sich ihre Liebsten befanden. Und unmittelbar danach sind wir mit den Angehörigen in den Berliner Zoo gegangen. Für uns ist es immer wichtig, dass wir neben uns auch immer noch den Sozialdienst und im Idealfall noch jemanden von der Militärseelsorge dabeihaben. Das heißt, unsere Partnerinnen und Partner im Netzwerk der Hilfe stehen uns auch dort immer eng an eng zur Seite und wir versuchen, dass wir unsere Angehörigen, so wie in dem Fall, auch kostenfrei zu diesen Veranstaltungen nicht nur einladen, sondern dass sie die ganze Zeit mit uns ohne weitere Kosten durchlaufen können.

Janet Watson: Gleichzeitig kommt man hier auch mit anderen Angehörigen zusammen.

Jan N.: Das steckt ja genau dahinter. Wir wollen die Angehörigen untereinander vernetzen. So eine sogenannte Hilfe zur Selbsthilfe. Wie, wir haben ja Männer und Frauen, die sind nicht nur einmal im Einsatz, sondern wir haben ja schon einige, die haben schon den siebten, achten oder sogar mehr Einsätze. Das heißt, dort gibt es einsatzerfahrene Angehörige und wir haben aber auch junge Mütter, Frauen, Männer, wo der Soldat oder die Soldatin das erste Mal in den Einsatz geht und da ist es für uns auch besonders wichtig, die Miteinander wirklich im wahrsten Sinne des Wortes zu vernetzen.

Und wir haben festgestellt, auch dort für uns, während so einer sogenannten Betreuungsveranstaltung ist es viel, viel einfacher und besser, mit den Männern und Frauen zu reden, zu kommunizieren und einfach mal zu prüfen: Wo hängt, wo klemmt was, wo es vielleicht noch ein bisschen Nachholbedarf oder wo können wir unterstützen?

Janet Watson: Hier arbeiten Menschen mit Menschen für Menschen im Familienbetreuungszentrum Berlin. Aber das gilt auch für die anderen Familienbetreuungszentren und -stellen in Deutschland. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, egal ob zivil oder militärisch, sind für die Angehörigen von Soldatinnen und Soldaten da, und zwar 24/7. Und dafür braucht es nur eine Anmeldung in der Familienbetreuungsstelle durch die Einsatzsoldatinnen und -Soldaten.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Oberstabsfeldwebel Jan N. Und bei uns war es das für diese Woche auch schon wieder. In 14 Tagen gibt es unseren neuen Podcast. Ich bin Hauptmann Janet Watson und ich melde mich ab aus dem Funkkreis.

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