Funkkreis

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Datum:
Lesedauer:
14 MIN

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Delta to all radio check. Over.
Hier ist Bravo. Kommen.
This is Tango. Over.
Funkkreis, Podcast der Bundeswehr.

Herzlich willkommen zum heutigen Podcast. Hier ist Barbara Gantenbein von der Redaktion der Bundeswehr. Und ich habe heute drei Gesprächspartner zum Thema Sozialdienst:
den Referatsleiter Stefan Möller aus Sankt Augustin sowie die Sozialberaterin Lisa Wolf und den Sozialarbeiter Tobias Klebs. Diese drei werden uns erklären, was der Sozialdienst alles tut. Und warum jeder Angehörige der Bundeswehr sich an ihn wenden kann. Ich kann jetzt schon versprechen, das Angebot ist so groß, dass wir alle davon profitieren können. Am Telefon habe ich als erstes Stefan Möller. Das ist der Referatsleiter vom Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr.

Frau Gantenbein (G): Schönen guten Tag, Herr Möller.

Herr Möller (M): Guten Tag, Frau Gantenbein.

G: Herr Möller, danke, dass Sie Zeit für mich und für diesen Podcast haben. Wenn man Sozialdienst hört, dann denkt man zuerst an Sorgen und Nöte. Sie haben aber auch ganz viele Serviceangebote, die mit Notlage so gar nichts zu tun haben. Können Sie uns ein bisschen erklären, wofür der Sozialdienst alles zuständig ist?

M: Der Sozialdienst der Bundeswehr berät und betreut in allen sozialen Angelegenheiten. Das heißt, Sorgen und Nöte sind natürlich schon ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit. Allerdings gibt es auch weiche Themen. Wir haben sowohl Sozialarbeiter und Sozialpädagogen als auch Beamte gehobenen nichttechnischen Dienstes, die als Sozialberater eingesetzt sind. Das heißt unsere Themen sind, Sie sprachen es eben an, Sorgen und Nöte ganz viel. Aber vielleicht komme ich zunächst einmal zu den etwas weicheren Themen. Das wären so Fragen wie zur Vorbereitung auf die Elternzeit, was muss ich beachten, wie ist die Antragsstellung. Oder wo finde ich Kinderbetreuungsmöglichkeiten. In späteren Lebensphasen auch die Vorbereitung auf den Ruhestand. Das sind ganz unbelastete Themen, sagen wir mal. Wir haben auch wirklich belastende Situationen. Sagen wir mal menschlich wirklich schwierige Themen zu behandeln. Verwundung und Tod beispielsweise. Sucht-Situationen, Konflikte am Arbeitsplatz. Vieles, wo wir dann ja auch unterstützend tätig werden.

G: Nachher spreche ich über diese Themen sowohl mit einer Sozialberaterin als auch mit einem Sozialberater. Die mir dann ein bisschen Einblick geben in die direkten Tätigkeiten. Ich würde von Ihnen gerne noch wissen, wie viele Zentren und wie viel Mitarbeiter gibt es denn überhaupt im Sozialdienst. Wo finden die Leute dann ganz konkret Rat und Hilfe?

M: Es gibt bundesweit 43 Bundeswehrdienstleistungszentren. In diesen und in deren Niederlassungen gibt es insgesamt 93 Sozialdienst-Teams. Das heißt also, wir versuchen da, möglichst nah an unserer Klientel zu sein. Viele Sozialdienst-Teams sind dann in der Nähe der Kasernen oder auch in den Kasernen untergebracht. Wo dann beispielsweise die Klientel ja auch schnell hinkommt. Natürlich auch an den fünf Bundeswehrkrankenhäusern. Da haben wir dann unsere Spezialisten für das Entlassungsmanagement. Und wir sind an drei Standorten im Ausland vertreten. Zweimal in den USA. Und einmal in Frankreich.

G: Ach, das ist spannend. Also selbst im Ausland können unsere Bundeswehrangehörigen diese Hilfen in Anspruch nehmen.

M: Genau. Also in den allgemeinen Auslandsverwendungen oder sogenannten integrierten Verwendungen sind wir entweder vor Ort präsent. Oder aber wir unterstützen mit unserem Team aus Sankt Augustin fern-kommunikativ.

G: Ist die Hilfe eigentlich grundsätzlich kostenlos?

M: Ja, die Hilfe ist nicht grundsätzlich, sondern immer kostenlos. Und vor allem auch nicht umsonst. Das ist ganz wichtig zu wissen.

G: Ja.

M: Man sagt ja im Allgemeinen, was nichts kostet, ist nichts wert. Das stimmt natürlich für unsere Leistung überhaupt nicht.

G: Ne, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Das Portfolio ist ja auch riesig. Ganz wichtiges Thema: Wie ist das mit der Vertraulichkeit?

M: Ja, Vertraulichkeit ist natürlich die Grundlage jeder Klienten-Berater-Beziehung. Das genießt bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Das heißt also, unsere Klienten brauchen nicht zu fürchten, dass irgendetwas von dem, was sie unseren Beschäftigten vortragen, in irgendeine Personalakte eingeht. Oder außerhalb des Sozialdienstes transportiert wird, ohne, dass wir dazu beauftragt sind. Es gibt natürlich Situationen, wo unsere Klientel dann sagt, ich brauch da mal Unterstützung. Ich brauche ein Sprachrohr, jemanden, der mein Problem an die Dienststellenleitung heranträgt. Oder an externe Stellen. Mir hilft bei der Behördenkommunikation. Bei der Antragsstellung. Dann würden wir natürlich entsprechende Inhalte auch transportieren. Aber eben nur im Auftrag.

G: Herzlichen Dank. Das war ein super Überblick. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Ich spreche gleich noch mit zwei Ihrer Mitarbeiter.

M: Ja, vielen Dank, Frau Gantenbein.

G: Weiter geht es jetzt mit Lisa Wolf, der Sozialberaterin aus der Julius-Leber-Kaserne in Berlin. Wir zwei, Lisa und ich, kennen uns noch aus der Redaktion. Sie sagt von sich selbst, sie ist für die harten Fakten und Gesetze zuständig. Ich kann sagen, sie hat ein ganz großes Herz, viel Fachwissen und immer ein offenes Ohr. Hallo Lisa (L).

L: Hallo Barbara.

G: Schön, dass du Zeit hast. Und ein bisschen erzählen kannst, Lisa. Erzähle uns doch mal einen ganz typischen Fall? aus deinem Arbeitsalltag.

L: Ja, na klar, gerne. Also ein ganz typischer, klassischer Fall ist die Dienstzeitende-Beratung. Hier möchte ich ein bisschen darauf eingehen. Wir haben natürlich unsere Soldatinnen und Soldaten auf Zeit (SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit), die ein Dienstzeitende haben nach ihrer Verpflichtungszeit. Aber das Dienstzeitende kommt natürlich auch auf die Berufssoldatinnen und -soldaten zu. Hier unterstützen wir in allen Fragen, die die Soldaten vielleicht haben könnten. Bei der Antragsstellung, was kommt auf die Soldaten zu. Gerade das große Thema Krankenversicherung. Das ja immer so eine große Sache ist. Die Soldaten laufen lange in der freien Heilfürsorge. Und das ist dann die große Thematik, die die Soldaten umtreibt. Was kommt denn nach meinem Wehrdienst auf mich zu. Da unterstützen wir.

G: Ja. Und wahrscheinlich auch so etwas wie Rentenversicherung und all das.

L: Genau. Rentenversicherung. Für die SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit Nachversicherung. Das ist auch ein großes Thema. Was eine Erneuerung war. Für die Berufssoldaten interessant, die ganze Beihilfeabrechnung. Das haben die ja grundsätzlich auch noch nie gemacht. Da gehen wir mit denen natürlich die Anträge komplett durch. 

G: Wenn die dann im Zivilen sind und sich hinterher noch irgendwelche Fragen stellen, was macht Ihr denn dann? Also könnt Ihr immer noch helfen?

L: Natürlich. Also grundsätzlich sagen wir nicht, nur im aktiven Dienst stehen wir den Soldaten, oder auch generell allen Mitarbeitern der Bundeswehr, auch deren Angehörigen, mit Tat und Rat zur Seite. Sondern natürlich auch nach der Bundeswehrzeit. Also man kann sich immer noch bei uns melden, wenn irgendwie Fragen auftauchen. Vielleicht können wir immer noch weiterhelfen. Oder wissen zumindest, wo die ehemaligen Soldaten oder Mitarbeiter sich hinwenden können.

G: Ja, klar. Ich meine, Dienstzeitende, das ist ja ein Thema, das kommt auf jede Soldatin und jeden Soldaten zu. Es gibt ja auch noch eine Menge anderer Felder, die nur einige betreffen. In welchen Feldern berätst du denn noch? Und deine Kolleginnen und Kollegen?

L: Ja. Also ganz viel berate ich auch zum Thema Elternzeit. Das ist ja auch ein großes und wichtiges Thema. Da versuche ich auch die Soldaten und Soldatinnen darauf vorzubereiten. Also auch die Beamten und die Arbeitnehmer. Ich habe für mich vorbereitet oder für meine Klienten ein großes, ja Elternzeitpaket sozusagen. Wo alle Formulare drin sind, die dann benötigt werden. Das besprechen wir dann ganz in Ruhe. Und gehen dann auch die Formulare durch. Darüber hinaus dann natürlich auch gerade für die Soldaten ganz wichtig: die Vorbereitung auf den Auslandseinsatz. An was muss ich denken. An eine Patientenverfügung, Vorsorgevollmachten. Gibt es sonst noch irgendetwas, auf was sie achten müssen. Schwerbehinderung und Pflege, auch ganz wichtiges großes Thema. Nicht nur, was muss ich beachten, sondern auch wieder die Antragsstellung. Dann auch, was immer so ein bisschen unter den Tisch fällt, ist aber auch kein schönes Thema: Dienstunfähigkeit und Wehrdienstbeschädigung. Auch da beraten wir natürlich ausführlich. Und helfen bei der Antragsstellung. Und das machen wir immer, da bin ich selber ganz froh, gemeinsam im Team mit meinen Kollegen von der Sozialarbeit, die Hinterbliebenenberatung. Oder generell alles, was im Rahmen fällt, alles was mit Tod und Verwundung zu hat. Auch da sind wir immer mit vor Ort. Sowohl bei den Angehörigen als auch jetzt in der Truppe.

G: Also ich erinnere mich auch daran, dass Du uns einmal in der Redaktion die Mappe gegeben hast. Was man alles ausfüllen soll, für den Todesfall.

L: Genau.

G: Fand ich unglaublich übersichtlich. Und habe ich dann gleich für mich gemacht. Weil es kann einen ja überall erwischen.

L: Richtig.

G: Verkehrsunfall ist ja leider auch eine Ursache.

L: Leider ja.

G: Genau, da muss man einfach vorbereitet sein. Und ich finde gut, dass man gerade über solche Themen auch mal rechtzeitig redet. Das bringt mich zum Thema Fristen. Also ganz viele Menschen mögen ja Formulare und Papierkram nicht so besonders (L und G lachen) gerne. Und da versäumt man ja auch mal eine Frist.

L: Ja.

G: Kannst Du da denn auch helfen?

L: Natürlich. Total gerne. Und da ganz großer Appell auch von mir. Da soll sich keiner schlecht fühlen oder sich irgendwie schämen, dass das mit den Formularen und Anträgen vielleicht nicht so das größte Hobby ist. (G lacht)

L: Wirklich! Dann gerne zu uns kommen. Ich mach das total gerne. Ich mein, ich kenne mittlerweile die Anträge ja dann doch auswendig. Und dann nehme ich mir auch wirklich die Zeit, egal welcher Antrag, egal welches Formular. Es sollen wirklich bitte gerne alle zu uns kommen. Und wir helfen dann gerne beim Ausfüllen.

G: Finde ich ganz prima. Vielen Dank, Lisa.

L: Gerne.

G: Ich denke, das wird einige Leute ermuntert haben, sich an Euch zu wenden.

L: Ja.

G: Und ich hoffe, wir sehen uns mal wieder in der Redaktion.

L: Das hoffe ich auch. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.

G: Sehr gerne, danke Dir.

L: Bis dahin.

G: Jetzt kommen wir zu den so genannten Herzschmerzthemen: Trennung, Schulden, Sucht. Dafür ist ein Kollege von Lisa zuständig, nämlich der Sozialarbeiter Tobias Klebs (T). Auch er in Berlin.

G: Guten Tag, Herr Klebs.

T: Hallo, Frau Gantenbein.

G: Herr Klebs, danke, dass Sie sich die Zeit nehmen für uns. Wir haben ja eben von Lisa gehört, das Dienstzeitende ist ein großes Thema bei ihren Beratungen. Wie sieht es denn bei Ihren Klienten aus? Was drückt die besonders? 

T: Ja, bei uns ist das Hauptaugenmerk eigentlich so ein bisschen die finanzielle Situation. Da kommen ganz viele Anfragen. Gewollt oder ungewollt.

G: Und wie sieht das ganz genau aus?

T: Hauptsächlich wenden sich die Soldaten an uns, die Probleme mit ihren wirtschaftlichen Verhältnissen haben. Ob nun über ihren Vorgesetzten zu uns empfohlen. Oder weil sie selbst erkennen, dass sie ein Problem haben, mit ihrer finanziellen Situation umzugehen.

G: Und wie rutschen die in so eine Situation rein? Können Sie mir da einmal ein typisches Beispiel geben?

T: Das ist ganz unterschiedlich, logischerweise. Häufig durch Trennung und Scheidung. Das man vielleicht ein Hauskredit hat, den man dann plötzlich eventuell alleine bezahlen muss. Oder man generell die Güter trennen muss. Quasi als Beispiel ganz platt: die Waschmaschine geht dahin, der Trockner geht dahin. Dann muss man jeweils wieder sich um das gewisse Andere kümmern.

G: Ja, ja klar. Das verstehe ich. Wie können Sie dann denn helfen. Was können Sie den Betroffenen raten? 

T: Natürlich kann ich als außenstehende Person, einen ganz objektiven Blick auf die Situation werfen. Häufig haben nach so einer Trennungssituation, die man sich sehr gut vorstellen kann, die Betroffenen nicht wirklich den objektiven Blick. Und sind da noch sehr verzweifelt, was da die Trennungssituation angeht. Ich sag mal so, sie verschlafen es ein bisschen, den Blick auf das Wesentliche zu werfen. Wenn Kinder da sind, denen erstmal Unterhalt zu zahlen. Weil der Unterhalt verfällt durch eine Pfändung oder Insolvenz beispielsweise nicht. Das sind so die Schwierigkeiten.

G: Das heißt, das sind dann teilweise wirklich so, ich sage mal, raus aus den Schulden Schicksale, die da auf Sie zukommen, richtig?   

T: Genau. Man kann das so ein bisschen mit Peter Zwegert vergleichen. Wobei ich mir nicht die Fachkompetenz anmaße. Aber so ein bisschen, um es zu verdeutlichen, kann man es schon so sagen.

G: Gehen Sie denn dann mit den Leuten auch mal zur Bank? Oder zum Anwalt, wenn es um eine Insolvenz geht? Geht das so weit, dass Sie die Leute auch tatsächlich irgendwo hinbegleiten, wenn sie sich nicht trauen?

T: Hauptsächlich geben wir natürlich Hilfe zur Selbsthilfe. Das ist unser großes Credo. Allerdings schauen wir auch, wie weit die betroffene Person dazu auch in der Lage ist. Letztlich verschließen wir uns überhaupt gar nicht, den Leuten irgendwie weiter zu helfen. Um dem zu seinem Erfolg zu bringen. Wir würden natürlich auch zu allen Behördengängen begleiten, wenn wir die Notwenigkeit sehen. Beziehungsweise wenn wir sehen, dass der Klient nicht selbst dazu in der Lage ist.

G: Also haben Sie manchmal auch das Gefühl, sie fragen den immer wieder das Gleiche? Und Sie kriegen dann ausweichende Antworten, merken dann, der macht überhaupt nicht, was er soll?

T: Natürlich ist er in seiner Situation auch so ein bisschen gefangen. Ist natürlich immer schwierig, auch ganz im Detail, einer wildfremden Person, wie wir das dann so sind, ich sage mal, sehr persönliche Dinge mitzuteilen. Also, wo die Schulden liegen, ob da, wenn wir abgehen von der Trennung und Scheidung, ob ein Abhängigkeitsverhalten dahintersteckt, ja. Stoffgebunden oder -ungebunden. Ob vielleicht eine Spielsucht dahintersteht. Das möchte man nicht unbedingt einer wildfremden Person gleich so erzählen.

G: Ne, natürlich nicht, klar. Aber wenn eine Pfändung ins Haus steht, dann ist es auch nicht so schön, wenn man dann nicht einmal gegensteuert. Also ich denke, wenn die Leute zu Ihnen kommen, dann steht denen wahrscheinlich das Wasser bis zum Hals, oder?

T: Ja, klar. Oft haben wir das halt auch, dass die Pfändung, die oft an der Quelle, quasi am Gehalt stattfindet, über den Tisch des Chefs geht. Das ist natürlich eine ganz unangenehme Situation für die Leute. Der Chef oder die Chefs nutzen oftmals die Möglichkeit, die Leute zu uns zu befehlen. Aus Fürsorgepflicht. Ist ja zunächst nichts Schlechtes. Allerdings muss man erstmal ein wenig Vertrauen schaffen, wenn man hier oder zum Sozialdienst her befohlen wurde. Weil letztendlich, wenn die Leute nicht mit mir zusammenarbeiten wollen, aus eigenem Antrieb, ist es schwer, denen die Informationen aus der Nase zu ziehen, die man braucht.

G: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Das heißt wahrscheinlich, es wäre für Sie und auch für Ihre Kolleginnen und Kollegen wesentlich angenehmer, wenn die Leute früher kämen.

T: Ja, na klar. Ich sage mal, wenn der Karren noch nicht im Dreck sitzt. Dann wäre es viel einfacher. Aber häufig, so erleben wir es, ist es halt nun leider mal so, dass in unserer täglichen Arbeit die Leute mit Ihren Problemen zu uns kommen, wenn es eigentlich viel zu spät ist, dass der Sozialdienst noch was machen kann. Also vielleicht eine Umschuldung veranlassen. Eine Stundung. Die Gläubiger sind häufig dann schon so weit, dass die sich auf nichts mehr einlassen.

G: Das ist natürlich bitter. Mit was für Problemen kommen die Leute noch so zu Ihnen. Sie haben schon paar angerissen. Können Sie mir das noch ein bisschen genauer erzählen?

T: Weitere Themen sind natürlich in unserer Arbeit, so die Vor- und Nachbereitung im Rahmen von Auslandseinsätzen für diejenigen, die in den Einsatz gehen, sprich, für die Soldaten oder die zivilen Beschäftigten, die im Soldatenstatus gehen. Und deren Angehörige natürlich. Wenn die Fragen haben, Probleme zu Hause. Mit der Kindererziehung oder andere Dinge des alltäglichen Lebens, die sonst halt der Partner erledigt hat, der oder die jetzt im Einsatz ist. Oder Fragen zu persönlichen und familiären Angelegenheiten, ganz im Allgemeinen. Fragen, wie zum Beispiel rund um die Kindererziehung. Kinderbetreuung. In Berlin ist es ein riesiges Thema, einen Kinderbetreuungsplatz zu finden, ganz schwierig.

G: Ja, das stimmt, klar. Aber durchaus, wenn die dann sich überfordert fühlen mit der Kindererziehung.

T: Genau, auch dann können sie sich an uns wenden. Und können von uns dann einen ganz objektiven Blick bekommen. Von außen ist ja manchmal ganz hilfreich, wenn man selber so ein bisschen Schwierigkeiten hat und sehr unter Druck steht. Den Blick zu bekommen für das Wesentliche. Ja, dann kann man sich natürlich auch an uns wenden. Oder auch wenn, beispielsweise bei psychisch Erkrankten, wenn man die Einsatzschädigung mal herausnimmt. Die sowieso Probleme haben Leute in Uniform zu sehen. Generell die Kaserne zu betreten. Da haben wir natürlich die Möglichkeit, dass wir uns vielleicht an einem neutralen Ort treffen, wie zum Beispiel in einem Café vor der Kaserne.

G: Prima. Also, ich hoffe, das macht Betroffenen Mut, einfach einmal anzurufen. Den Kontakt zu suchen. Rechtzeitig vor allem, den Kontakt zu suchen. Herr Klebs, ich danke Ihnen ganz herzlich.

T: Ja, gerne, auf Wiederhören.

G: Wiederhören, danke. Es ist wirklich gut, dass der Sozialdienst da ist. Ich denke, falls Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, irgendein Problem haben, Ihnen irgendetwas auf der Seele brennt, dann zögern Sie nicht, rufen Sie da an. Suchen Sie sich Hilfe. Auf alle Fälle kann man Ihnen dort sagen, welche Stelle, welcher Ansprechpartner für Ihr Problem zuständig ist. Wenn Sie vorher einmal im Internet schauen wollen, da finden Sie unter www.Sozialdienst.Bundeswehr.de auch schon mal mehr Informationen. Das war es für heute. Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche. Wir hören uns nächsten Donnerstag mit dem nächsten Podcast wieder. Ich melde mich ab aus dem Funkkreis. Tschüss. (Rauschende Funkgeräusche)                       

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