Die Organisation der Bundeswehr
Die Bundeswehr besteht aus den Teilstreitkräften und einem Unterstützungsbereich sowie weiteren militärischen und zivilen Dienststellen. Grundlegend für die Struktur der Bundeswehr sind handlungsfähige und reaktionsschnelle Streitkräfte mit einer klaren Führungs- und Befehlsstruktur.

Innerhalb der Organisation der Bundeswehr bilden die Streitkräfte den militärischen Kern. Sie unterteilen sich in die vier Teilstreitkräfte Heer, Marine, Luftwaffe und CIRCyber- und Informationsraum (Cyber- und Informationsraum) sowie den Unterstützungsbereich, der den Teilstreitkräften notwendige militärische Fähigkeiten wie Logistik oder Sanität zur Verfügung stellt.
Neben dieser militärischen Organisation gibt es noch die zivile Bundeswehrverwaltung. Sie gliedert sich in drei Bereiche: Personal, Ausrüstung und Infrastruktur. Militärseelsorge und die Rechtspflege haben den Status eigenständiger ziviler Organisationsbereiche. Darüber hinaus gibt es zivile und militärische Dienststellen, die dem Verteidigungsministerium unmittelbar unterstellt sind: das Operative Führungskommando, die Führungsakademie, das Zentrum Innere Führung und das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst.
Grundsätzlich gilt für die Bundeswehr die Trennung von Streitkräften und ziviler Bundeswehrverwaltung. Artikel 87b des Grundgesetzes gibt die Verwaltung des Personalwesens und der Rüstung zwingend in die Hände einer zivilen Struktur. Dies führt aber nicht dazu, dass es keine Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehrverwaltung und kein ziviles Personal in den Streitkräften gibt. Beides kommt auf bestimmten Dienstposten vor.
Die Verfassung macht darüber hinaus keine weiteren Vorgaben zur Struktur der Bundeswehr. „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben“, heißt es im Grundgesetz in Artikel 87a. Strukturbestimmend für die Bundeswehr sind damit neben dem Auftrag der Landesverteidigung auch die finanzielle Ausstattung. Strukturveränderungen obliegen der Leitung des Verteidigungsministeriums.
Die Teilstreitkräfte
Heer, Luftwaffe, Marine und CIRCyber- und Informationsraum (Cyber- und Informationsraum) sind die vier Teilstreitkräfte der Bundeswehr. Grundsätzlich kämpft jede Teilstreitkraft in ihrer Dimension: das Heer an Land, die Marine zur See, die Luftwaffe in der Luft sowie im Weltraum und die Teilstreitkraft CIRCyber- und Informationsraum im Cyber- und Informationsraum. Es gibt jedoch einige Ausnahmen. So nutzen etwa Heeresflieger und Marineflieger die Dimension Luft. Umgekehrt kämpfen die Objektschützer der Luftwaffe und die Marineinfanteristen des Seebataillons an Land. Und aufgrund der Digitalisierung sind die Kräfte des CIRCyber- und Informationsraum in allen Dimensionen vertreten.
Die Teilstreitkräfte sind so aufgestellt, dass sie grundsätzlich die militärische Verantwortung für ihre jeweilige Dimension – Land, Luft, See sowie Cyber- und Informationsraum – übernehmen können. Dabei gilt: „Die Befähigung zum Kampf und die Unterstützung zum Kampf bleiben Wesensmerkmal und Maßstab für den erfolgreichen Einsatz der Bundeswehr.“ Laut den Verteidigungspolitischen Richtlinien haben damit die Landes- und Bündnisverteidigung sowie eine erfolgreiche Abschreckung Priorität. Gleichzeitig beschränken sich Konflikte nicht auf isolierte Bereiche. Deshalb müssen alle Teilbereiche der Bundeswehr so aufgestellt sein, dass sie auch in einem dimensionsübergreifenden Ansatz militärische Effekte erzielen können.
Der Unterstützungsbereich
Neben den vier Teilstreitkräften gibt es den Unterstützungsbereich. Vom Unterstützungsbereich werden Schlüsselfähigkeiten, die zur Auftragserfüllung aller Teilstreitkräfte erforderlich sind, bereitgestellt. Insbesondere werden Mangelressourcen flexibel bereitgestellt.
Im Unterstützungsbereich sind – mit dem Unterstützungskommando an der Spitze – die sanitätsdienstliche Versorgung, die Logistik und die Fähigkeiten ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr, Feldjägerwesen und Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit) sowie weitere zentrale militärische Dienststellen wie das Planungsamt der Bundeswehr gebündelt. So wird die Durchhaltefähigkeit der Kampftruppen in allen Dimensionen gestärkt. Außerdem werden im Unterstützungsbereich die Truppenübungsplätze betrieben.
Das Operative Führungskommando
Das Operative Führungskommando führt – dimensionsübergreifend – die Einsätze der Bundeswehr im In- und Ausland. Es ist die zentrale Ansprechstelle für die Verbündeten und weitere multinationale Partner, aber auch innerdeutsch, wenn es um den Einsatz der Streitkräfte geht; denn hier werden Einsätze nicht nur geführt, sondern auch geplant. Dem Operativen Führungskommando unterstehen auch die Landeskommandos.
Die zivilen Organisationsbereiche
Neben den Streitkräften gibt es in der Bundeswehr auch zivile Organisationsbereiche. Diese unterteilen sich in die Bundeswehrverwaltung und in die Bereiche der Rechtspflege sowie der Militärseelsorge. Die Bundeswehrverwaltung besteht aus den Bereichen Personal, AINAusrüstung, Informationstechnik und Nutzung (Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung) und IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen).
Auch die Bundeswehrverwaltung ist auf ihre Rolle in der Unterstützung des Verteidigungsauftrags der Streitkräfte ausgerichtet. Insbesondere die Aufwuchsfähigkeit der Streitkräfte im Verteidigungsfall spielt dabei eine wichtige Rolle. Dementsprechend bereitet die Verwaltung für eine mögliche Aktivierung der Wehrpflicht den Aufbau eines Wehrersatzwesens vor.
Unmittelbar nachgeordnete Dienststellen des Verteidigungsministeriums
In die Organisation der Bundeswehr ordnen sich zudem eine Reihe von Dienststellen ein, die dem Verteidigungsministerium direkt unterstehen. Dies sind das Operative Führungskommando, die Führungsakademie, das Zentrum Innere Führung sowie das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst.
Die Struktur der Bundeswehr wurde zuletzt in den Jahren 2024 und 2025 angepasst. Sie wurde konsequent auf die Landes- und Bündnisverteidigung sowie die Erfordernisse der Zeitenwende ausgerichtet. Die Kriegstüchtigkeit der Streitkräfte war maßgebend bei der Restrukturierung der Bundeswehr. Das Ziel waren schnelle Entscheidungs- und Abstimmungsprozesse, die Reduzierung von Schnittstellen und die Stärkung der unteren taktischen Ebenen.
Organisation und Personal
Eine optimale Struktur und Organisation ist wichtig. Aber am Ende sind es die Männer und Frauen in der Bundeswehr, die für die Sicherheit Deutschlands und seiner Verbündeten einstehen. Sie bilden das Fundament der Bundeswehr und kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Doch wie viele Menschen gehören genau zur Bundeswehr? In welchen Ebenen sind sie organisiert? Wie viele davon sind Frauen?